k wie keks & e wie elefant

[Hamburg. Freitag Abend. Die Mutter des großen Jungen kommt nach Hause.]

[Mutter:] „Hallo, großer Junge! Wie war Dein Tag?“

[GJ:] „Wir haben heute einen Klassensprecher gewählt.“

[Mutter:] „Aha? Und wer ist Klassensprecher geworden?“

[GJ:] „Rate mal!“

[Mutter:] „Puh – keine Ahnung. Ich kenne doch noch gar nicht alle Namen von den Kindern aus Deiner Klasse. Verrat‘ mal!“

[GJ:] „Ich!“

[Mutter:] „Oh, wow. Herzlichen Glückwunsch! Habt Ihr auch noch einen Vertreter gewählt?“

[GJ:] „Ja, haben wir. Und dann wollten wir noch eine Klassensprecherin wählen, aber da hatten wir drei. Das müssen wir nächste Woche noch einmal wiederholen.“

[Mutter:] „Aha. Und was musst Du jetzt als Klassensprecher machen?“

[GJ:] „Naja, wenn sich zwei streiten, muss ich gucken, dass sie aufhören. Oder wenn ein Kind unserer Klassenlehrerin etwas sagen will, wenn sie gerade nicht da ist, dann kann er oder sie es auch mir sagen. Und wenn ich mir das  gerade nicht merken kann, dann kann ich dem Kind ja sagen, dass es das meinem Klassensprecher-Assistenten sagen soll.“

[Mutter:] „Wem?“

[GJ:] „Na, meinem Vertreter. Das ist ja sozusagen mein Assistent.“


[Hamburg. Samstag vormittag.]

[GJ:] „Mama, können wir Kekse backen?“

[Mutter:] „Kekse? Aber es ist doch noch gar nicht Weihnachten.“

[GJ:] „Na und? Man kann doch nicht nur Weihnachten Kekse backen. Ich suche schon mal die Förmchen raus!“

[Mutter:] „Na gut, warum nicht. Suchst Du auch ein Rezept?“

[GJ:] „Ja, okay.“

[Der große Junge blättert Backbücher durch. GJ:] „Hier. Das nehmen wir. Mach‘ mal ein Foto, dann können wir darüber im Blog schreiben. Dann können die anderen das auch nachbacken. Dann ist das nicht nur ein Blog, sondern auch eine Rezeptsammlung.“

[Mutter:] „Okay. Sagst Du mir, was wir brauchen? Dann stelle ich die Zutaten raus.“

[Der große Junge liest die Zutaten vor:] „Aber Du tust alles in die Schüssel. Ich bin der Vorleser, Du bist der Zusammenrührer.“

[Mutter:] „Na gut.“

[Mutter füllt nach Ansage Mehl und Zucker in eine Backschüssel.]

[GJ:] „Butter in Flöckchen.“

[Mutter:] „Kannst Du bitte die Flöckchen machen? Dann schlage ich schon einmal die Eier auf.“

[GJ:] „Wie gehen denn Flöckchen?“

[Mutter:] „Naja, so kleine Krümel halt.“

[Der große Junge teilt kleine Stücke Butter ab und wirft sie in die Backform.]

[Mutter:] „So, die Eier sind fertig getrennt. Soll ich Dir bei der Butter helfen?“

[Die Mutter schneidet Stückchen von der Butter ab.]

[GJ:] „Mama! Die sind viel zu groß! Da steht Flöckchen, nicht Klötzchen!“

[Mutter:] „Omi hat auch immer gesagt, dass ich zu große Stücke schneide.“

[GJ:] „Siehst Du: Omi und ich, wir wissen wie klein Flöckchen sein müssen.“

[Mutter knetet den Teig zusammen:] „Und jetzt?“

[GJ:] „Jetzt muss der Teig 2 Stunden in den Kühlschrank.“

[Mutter:] „Oh. Dann schaffen wir es nicht mehr, die Kekse auszustechen, ehe die Klavierlehrerin kommt. Vielleicht können wir ihn schon nach einer Stunde rausnehmen?“

[GJ:] „Nein. Hier steht 2 Stunden. Man muss das genauso machen, wie es im Rezept steht.“

[Mutter:] „Ich habe eine Idee: Ich rolle den Teig aus, während Du Klavier spielst. Und dann kannst Du anfangen auszustechen, während ich Klavier spiele.“

[Gesagt, getan. Die Mutter rollt den Teig aus, während der große Junge Klavierunterricht hat, und kommt dann nach ihrer Klavierstunde in die Küche.]

[GJ:] „Guck‘ mal! Ein Blech ist schon fertig. Ich habe immer von jeder Sorte zwei Kekse gemacht. Einen für Dich und einen für mich. Jetzt musst Du den Rest noch einmal kneten, damit wir daraus auch noch ausstechen können. Stiefel, Monde, Kreise und Tannenbäume fehlen noch.“

[Mutter:] „Warte, ich mache noch ein Foto, wie Du einen Keks ausstichst.“

[Der große Junge sticht zwei Monde aus:] „Hier ist ein Mond. Den kannst Du schon fotografieren. Und dann steche ich noch einen aus, dann kannst Du das auch fotografieren. Die, die den Blog lesen, wissen dann ja nicht, dass das nicht derselbe Mond ist.“

[Mutter fotografiert. Mutter:] „Kannst Du die fertigen Kekse schon mit Eiweiß bepinseln? Dann steche ich weiter aus.“

[GJ:] „Okay. Aber immer zwei von jeder Sorte ausstechen.“

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Fertige Kekse.

[Hamburg. Sonntag vormittag.]

[GJ:] „Kannst Du mich nach den Wörtern aus meiner Anlauttabelle fragen?“

[Mutter:] „Musst Du die auswendig lernen?“

[GJ:] „Ja. Bis Montag.“

[Mutter:] „Na gut. Also A wie…“

[GJ:] „Ameise.“

[Mutter:] „Richtig. Und K wie Keks?“

[GJ:] „Nein. K wie Kerze.“

[Mutter:] „Richtig. Und Ü wie…“

[GJ:] „Überraschungsei!“

[Etwa 30 Anlaute später. Mutter:] „Und E wie…“

[GJ:] „Elefant! A propos Elefant: Können wir heute noch zu Hagenbeck* gehen?“

[Mutter:] „Wie kommst Du denn jetzt darauf? Ach so, Elefant… – Na gut, dann aber sofort los, sonst schaffen wir heute nicht alles, was wir vorhaben.“

[GJ:] „Können wir da auch auf diesen Berg steigen? Von da oben ist mein Lieblingsblick auf den Buddha.“

[Mutter:] „Klar, wenn offen ist.“

[GJ:] „Dann kannst Du zwei Fotos machen. Eins, wo man meinen Kopf von hinten sieht – für den Blog. Und eins, wo man mein Gesicht sieht. Für uns.“

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Hagenbeck. Lieblingsblick.

* Diese Verlinkung ist nicht gesponsert, sondern ehrliche Begeisterung für den schönsten Tierpark aller Zeiten, vor allem an einem warmen September-Wochenende.

… und Links zu vielen anderen Familien-Wochenenden mit Bildern und Texten gibt es wie immer beim „Wochenende in Bildern“ auf Susanne Mieraus Blog „Geborgen Wachsen“.

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