reisen, rutschen, klanggiraffen

[folienstern reist mit dem großen und dem kleinen Mädchen und dem kleinen Jungen übers Wochenende nach Hamburg zu kneteeis. In Berlin, vor der Abfahrt:]

[Das große Mädchen kommt nach Hause geradelt und weint.]

[folienstern:]“Oh je, großes Mädchen, was ist denn los?“

[GM:] „Das ist gemein! Die wollten heute im Hort meinen Geburtstag feiern!“

[folienstern:] „Ach, das ist ja doof! Damit hatte ich nicht gerechnet, das ist ja schon zwei Wochen her. Weißt Du was, wir fahren jetzt schnell los, und dann essen wir was Leckeres am Bahnhof.“

[GM:] „Na gut. Aber wo sind denn das kleine Mädchen und der kleine Junge?“

[folienstern:] „In der Kita. Der Papa holt die jetzt ab und bringt sie uns zum Bahnhof.“

[GM:] „Ach so.“


[Am Bahnhof.]

[folienstern:] „Was möchtest Du denn essen, Hamburger oder Sushi?“

[GM:] „Sushi. Das ist sooo lecker. Und das habe ich auch. Aus Holz.“

[folienstern:] „Stimmt, hast Du zum Geburtstag bekommen.“

[folienstern und das Große Mädchen essen Sushi, kaufen Lese- und Spielfutter für die Reise, treffen das kleine Mädchen und den kleinen Jungen am Bahnsteig und fahren nach Hamburg. Bei kneteeis angekommen, während der kleine Junge den Lauflernwagen des großen Jungen ausprobiert:]

[kneteeis:] „Ich dachte, wir bestellen uns was – habt Ihr Lust auf Sushi?“


[Am nächsten Tag teilen sich folienstern und kneteeis auf: folienstern, das kleine Mädchen und der kleine  Junge fahren zu Opi, bei dem das kleine Mädchen übernachten wird. kneteeis, das große Mädchen und der große Junge fahren zum (vorgezogenen Ergänzungstermin für den) Maustüröffnertag „Klavierbauer“ bei Bechstein.]

[Opi:] „Da seid Ihr ja. Ich dachte, Ihr kommt viel schneller.“

[KM:] „Wollten wir auch. Aber dann haben wir die falsche Bahn genommen. Und dann den falschen Bus. Und dann nochmal den falschen Bus. Und dann war der Fahrstuhl kaputt.“

[Opi:] „Oh. Dann müssen wir ja schnell Mittagessen machen. Und danach leg ich mich hin.“

[Nach dem Mittagessen legt Opi sich hin. folienstern, das kleine Mädchen und der kleine Junge gehen auf den Spielplatz im Park.]

[KM:] „Ist das ein Waldpark?“

[folienstern:] „Ja.“

[KM:] „Das ist mir unheimlich.“

[folienstern:] „Weißt Du was? Als ich so alt war wie Du, habe ich auch schon in dem Park gespielt. Ich kann Dir da mal einen Geheimweg zeigen.“

[KM:] „In echt?“

[folienstern:] „Ja. Wollen wir jetzt den Geheimweg suchen, oder gleich auf den Spielplatz gehen?“

[KM:] „Gleich auf den Spielplatz. Ist der noch so, wie er war, als Du klein warst?“

[folienstern:] „Nein, der war ganz anders.“

[KM:] „Ich dreh mich jetzt! Und dreh mich. Und dreh mich.“

[Dreht sich. Und dreht sich. Und dreht sich. Währenddessen versucht der kleine Junge, die Rutsche hochzuklettern. Ein anderes Kind im selben Alter kommt auf den Spielplatz.]

 

[Das kleine Mädchen hört auf zu drehen und geht mit dem kleinen Jungen rutschen. Der kleine Junge klettert weiter und fällt mit der Schnute in den Sand.]

[Vater vom anderen Kind:] „Oh, guck mal, der kleine Junge ist hingefallen. Mach doch mal Ei.“

[Kind geht zum kleinen Jungen und macht Ei. Und nochmal. Und nochmal. Kleiner Junge klettert am Klettergerüst. Kind macht Ei.]

[Vater:] „Du, ich glaube, der kleine Junge möchte nicht, dass Du noch Ei machst.“

[Kind macht weiter Ei. KJ:] „Eheh.“

[Kind macht weiter Ei. KJ:] „Eheh.“

[Vater:] „Du, ich glaube, der kleine Junge möchte nicht, dass Du noch Ei machst. Wollt Ihr wippen?“

[Alle wippen.]


[Unterdessen fährt kneteeis mit dem großen Mädchen und dem großen Jungen mit der U-Bahn in die Stadt zu Bechstein im Chilehaus.]

[In der U-Bahn. GJ:] „Schlump. Das ist ja nur eine Silbe. Aber so viele Buchstaben.“

[GM, klatscht:] „Schlump – stimmt.“

[GJ:] „Chris-tus-kir-che – das sind vier Silben. Da soll übrigens eine tolle Kita sein*.“

[GM:] „Gän-se-markt. Drei Silben.“

[GJ:] „Warte mal – Maus-Tür-öff-ner-tag – das sind fünf Silben!“

[GM:] „Wo steigen wir aus?“

[kneteeis:] „Jungfernstieg.“

[GM:] „Jungfernheide, heisst das!“

[kneteeis:] „Nee, in Hamburg heisst das Jungfernstieg.“

[GJ, klatscht:] „Jung-fern-stieg. Drei Silben.“


[Später bei Bechstein.]

[Klavierbauer:] „Ihr habt Glück: Da hat eine ganze Gruppe abgesagt, und jetzt seid Ihr nur 8 Kinder!“

[GM:]  „Komm‘, großer Junge, wir setzen uns hier hin!“

[Im Laufe der Vorstellung basteln die Kinder selbst Klavierhämmer und bemalen Giraffen, die aus der Tastenabdeckung eines Flügels geschnitten sind.]

[Klavierbauer:] „So eine Tastenabdeckung vom Flügel ist richtig teuer. Etwa zehn Jahre Taschengeld.“

[GM:] „Wieviele Euro sind das denn?“

[Klavierbauer:] „Wieviel Taschengeld bekommst Du denn?“

[GM:] „Drei Euro.“

[Klavierbauer:] „In der Woche oder im Monat?“

[GM:] „In der Woche.“

[Klavierbauer:] „Naja, dann vielleicht eher fünf Jahre.“


[Sonntag. Alle fahren zusammen zu Opi, um die Kleider der im Sommer verstorbenen Omi durchzusehen und zu sortieren.]

[KM:] „Oh, wie schön, dass Ihr da seid! Guckt mal, ich habe alle Stecker nach Farben und Sorten sortiert!“

[folienstern:] „Wow, das ist aber toll geworden!“

[kneteeis:] „Mach‘ mal ein Foto, das können wir dann für den Blog verwenden.“

[folienstern macht ein Foto.]

[kneteeis:] „Geh‘ doch etwas mehr in die Sonne damit, dann wird das Foto besser.“

[folienstern:] „Das ist dann aber artifizieller, als wir sonst schreiben.“

[kneteeis:] „Dann schreiben wir eben den Dialog dazu, wie ich sage, dass Du mehr in die Sonne gehen sollst, damit das Foto besser wirst, und wie Du sagst, dass das dann artifizieller ist, als wir sonst schreiben. Dann geht der Blog in eine Endlosschleife.“

[folienstern:] „Haha.“

img_2058
Sortiert.

* Bis vor kurzem (und seit seinem 0,5ten Geburtstag) besuchte der große Junge die in jeder Hinsicht großartige „Kita Christuskirche“ in der Nähe der gleichnamigen Kirche (und U-Bahn-Station); wir waren dort jeden einzelnen Tag sehr zufrieden – aber darüber schreiben wir vielleicht ein anderes Mal mehr.

… und mehr Wochenendberichte von Familien gibt es wie immer bei Susanne Mierau auf ihrem Blog „Geborgen Wachsen“.

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