carmen (nicht) in lübeck

[Lübeck*. Freitagabend. Kinder:] „Hunger!“

[folienstern:] „Wir könnten jetzt unten im Restaurant was essen?“

[Vater:] „Dann probiere ich mal das Rodicio.“

[KJ:] „Ich möchte Fleisch!“


[Lübeck. Samstagvormittag.]

[Vater:] „Was ist jetzt der Plan?“

[folienstern:] „Die Kollegin und ich halten jetzt unseren Workshop. Mittags habe ich Standdienst. Ihr könntet mal gucken, was es so zu tun gibt.“

[GM:] „Frühstücken! Und dann komme ich mit mit Dir.“

[KM:] „Oh ha, die Häuser sind voll schön hier!“

[GM:] „Das erinnert mich an Amerika. Also eigentlich erinnert Amerika an das hier.“


[Hamburg. Samstagvormittag.]

[kneteeis:] „Heute ist Kalenderumblättertag!“

[GJ:] „Oh ja! Machst Du das?“

[kneteeis:] „Okay. Aber bei Deinem selbstgebastelten Kalender aus der Grundschule ist der Oktober abgefallen. Warte mal…

[Kurz darauf. kneteeis:] „Ich hab’s repariert!“

Repariert.

[Hamburg. Samstagmittag.]

[GJ:] „Können wir heute Waffeln machen?“

[kneteeis:] „Klar. Wir haben auch Äpfel. Ich mache Apfelmus, und dann gibt es Waffeln, wenn Du vom Training kommst!“


[Lübeck. Samstagmittag.]

[folienstern:] „Ich gehe mal suchen, wo die anderen sind. Oh – das ist eine spannende Figur am Haus!“

[KM:] „Guck‘ mal, ich mache ein Windspiel!“

[KJ:] „Ich gehe da mal erkunden!“


[Hamburg. Samstagabend in der Staatsoper.]

[GJ:] „Welche Sänger:innen sind denn heute in der ‚Entführung‘?“

[kneteeis:] „Hier, guck‘ einfach ins Programm. Osmin ist wieder Ante Jerkunica. Ich glaube, das ist die Rolle seines Lebens!“

[Etwas später in der Pause. GJ:] „Die Sängern, die für die kranke Blonde eingesprungen ist, ist richtig gut – warte, ich gucke kurz, wie sie heißt: Danae Kontora. Und die Spielleiterin, Maike Schuster, ist einfach mal kurz für den schauspielerischen Teil eingesprungen – nicht schlecht…“

[kneteeis:] „Oleksiy Palchykov als Belmonte gefällt mir auch sehr gut!“

[GJ:] „Mama? Guck‘ mal: Ich mache heute die Pause in rosa!“


[Hamburg. Samstagabend ziemlich spät.]

[GJ:] „Ich habe Durst!“

[kneteeis:] „Dann kaufen wir am Dammtor kurz ein Wasser.“

[Kurz darauf. GJ:] „Ich kriege es nicht auf!“

[kneteeis:] „Warte… – Mist, ich kriege es auch nicht auf!“

[Deutlich später. kneteeis:] „Ah! Geschafft!“

Wasser.

[Lübeck, Sonntagmorgen.]

[Vater:] „Wir gehen jetzt ins Katharineum!“

[KM:] „Und ich muss noch mein Windspiel fertigmachen!“

[GM:] „Die haben da Schülermützen!“

[Vater:] „Und hier ist Thomas Mann zur Schule gegangen.“


[Hamburg. Sonntagmittag.]

[GJ:] „Was gibt es heute zum Mittagessen?“

[kneteeis:] „Ich mache Rote-und-gelbe-Bete-Salat. Und Lachs und Kartoffelpüree.“

[GJ:] „Können wir nicht etwas Süßes machen?“

[kneteeis:] „Wie bitte? Wir hatten das doch besprochen? Und süß hatten wir gestern erst.“

[GJ:] „Moment…“

[Kurz darauf. GJ:] „Ich war kurz in der Küche – da riecht es gut. Wir können bei dem Plan bleiben!“


[Lübeck. Sonntagnachmittag. ]

[folienstern:] „Das Sushi war lecker! Jetzt gehen wir zu Niederegger und suchen ein Eis.“

[KM:] „Und Deine lila Limo war auch lecker!“

[KJ:] „Ich bin zu schlapp!“

[GM:] „Ich trage Dich!“


[Hamburg. Sonntagnachmittag.]

[kneteeis:] „Probieren wir noch ein Kapitel ‚Voll auf die 18‘?“

[GJ:] „Klar! Was kommt jetzt?“

[kneteeis:] „Jetzt kommen Neon-Nazis dazu. Die kann man nur besiegen, wenn man Karten oder Würfel in den passenden Farben hat…“

[Etwas später. kneteeis:] „Puh, ich glaube, wir schaffen es nicht. Das Kapitel ist echt schwer.“

[GJ:] „Los, nochmal! Wir kriegen das hin!“

‚Voll auf die 18‘.

[Lübeck. Sonntagnachmittag.]

[GM:] „Gehen wir nochmal zum Thomas Mann-Haus?“

[folienstern:] „Das ist eh‘ auf dem Weg zu Niederegger.“

[Etwas später. KJ:] „Boah, ist das alles Marzipan?“

[folienstern:] „Ja, krass, oder? 144 Stunden Arbeit…“


[Hamburg. Sonntagabend in der Staatsoper.]

[kneteeis:] „Und? Wie gefällt Dir die neue Inszenierung von ‚Carmen‘?“

[GJ:] „Naja, geht so. Ich finde, auf der Bühne passiert ziemlich viel, was eigentlich unnötig ist.“

[kneteeis:] „Aber die Sänger sind gut. Ich mag Elbenita Kajtazi als Micaëla. Und Maria Kataeva als Carmen ist auch gut.“

[GJ:] „Ja. Aber Escamillo sieht aus wie eine Kreuzung aus einem Außerirdischen und einem Popstar.“

[kneteeis:] „Und was die Jungs mit den bunten Schürzen sollten, war auch nicht so ganz nachvollziehbar.“

[Etwas später. kneteeis:] „Im Programmheft steht als Zitat vom Regisseur: ‚Mit den religiösen Symbolen, die mein Bühnebild zu Carmen bestimmen, ist keine Aussage verknüpft, keine Moral‘.“

[GJ:] „Ach so. Wenn er nichts aussagen will, dann hat das geklappt.“

[kneteeis:] „Dafür gibt’s aber schöne bunte Verbeugungsfotos!“

‚Carmen‘.

[Lübeck. Sonntagabend.]

[KJ:] „Guck mal, hier im Bahnhof gibt es eine ganze Legoausstellung! Dahinten ist sogar eine Schildkröte! Wie Schiggy!“

Lego in Lübeck.

* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin. Alle Projekte, Produkte oder Veranstaltungen, die wir namentlich nennen oder verlinken, erwähnen wir, weil wir sie gut finden; wir erhalten dafür keinerlei materielle Vorteile. Dieses Wochenende waren die Berliner in Lübeck auf der Gesamttagung Kirche mit Kindern.

Noch mehr Wochenenden mit mehr oder weniger Bildern gibt es bei den Großen Köpfen!

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s