modelle & spiegelungen

am

[Hamburg*. Freitagnachmittag.]

[GJ:] „Kaufen wir uns noch einen Chai Latte?“

[kneteeis:] „Meinetwegen gerne.“

[Barista:] „Ein Name für den Becher?“

[kneteeis:] „Clara.“

[Kurz darauf. GJ:] „Warum sagst Du eigentlich immer andere Namen?“

[kneteeis:] „Weil die ja nach einem Namen für den Becher fragen und nicht nach meinem Namen. Und heute heißt der Becher ‚Clara‘.“

img_0102
Ein Becher namens Clara.

[Etwas später im Zug.]

[GJ:] „Jetzt mache ich noch das Sudoku aus der Zeitung.“

img_0103
Sudoku.

[Marburg. Samstagmorgen.]

[kneteeis:] „Ich gehe jetzt runter und helfe, das Frühstück fertig zu machen. Kommst Du mit?“

[GJ:] „Noch nicht. Ich lese noch.“

img_0104
Lesen.

[Marburg. Samstagnachmittag.]

[GJ:] „Guck‘ mal, hier ist ein Modell! Wovon ist das?“

[kneteeis:] „Das ist ein Modell von der Synagoge, die hier früher stand. Die ist aber in der Nazi-Zeit zerstört worden.“

img_0106
Synagoge (Modell).

[Etwas später am Marktplatz.]

[GJ:] „Oh, hier ist noch ein Modell!“

[kneteeis:] „Ja, das ist ein Modell vom Marktplatz.“

[GJ:] „Die Häuser stehen ja alle noch!“

[kneteeis:] „Das stimmt. Oder sie wurden renoviert oder wieder aufgebaut.“

[GJ:] „Dann hätten sie doch die Synagoge auch renovieren oder wieder aufbauen können, oder?“

img_0109
Marktplatz.

[Etwas später. GJ:] „Oh, da ist der Märchenspielplatz! Können wir da wieder hingehen?“

[kneteeis:] „Klar. Guck‘ doch mal, ob Du an Rapunzels Zopf hochklettern kannst.“

[GJ:] „Das geht nicht. Der ist festgemacht. Aber ich kann Hans im Glücl drehen und an den Lebkuchen knabbern.“

[Kurz darauf. kneteeis:] „Möchtest Du noch hoch zum Schloss? Oder dieses Mal nicht?“

[GJ:] „Nee, nur noch bei Papas und bei Deiner Wohnung vorbei und dann zurück.“

[kneteeis:] „Okay. Oh, guck‘ mal, wie schön die Blumen da blühen!“

img_0114
Zwischen Blumen.

[Marburg. Samstagabend.]

[Gastgeberin:] „Ich habe noch Lammfleisch. Das braten wir in der Pfanne. Und dazu machen wir Gemüse und Couscous. Magst Du das, großer Junge?“

[GJ:] „Ich weiß nicht.“

[Gastgeberin:] „Wenn Du etwas anderes möchtest, kann ich Dir auch etwas anderes machen. Aber wenn Du Dich nicht entscheidest, weiß ich auch nicht, was ich für Dich machen soll.“

[kneteeis:] „Da wird schon etwas dabei sein für dne großen Jungen. Ich finde jedenfalls, es klingt lecker.“

[Später. GJ:] „Ich esse heute nur Fleisch.“

[kneteeis:] „Ich esse alles. Das schmeckt wirklich sehr lecker!“

[Etwas später. Gastgeberin:] „Komm‘, wir setzen uns noch nach draußen. Der Abend ist so schön.“

[kneteeis:] „Sehr gerne. Wirklich schön, und auch noch schön warm.“

[GJ:] „Ich gehe lieber Lego aufbauen.“

img_0115
Schöner Abend.

[Marburg. Sonntagmorgen.]

[GJ:] „Hier müssen wir warten. Hier hält unser Wagen.“

[kneteeis:] „Prima. Danke für’s Nachgucken. Ich mache noch ein Foto vom Schloss, wenn wir schon nicht bis da hoch gegangen sind.“

img_0118
Bahnhof.

[Hamburg. Sonntagnachmittag.]

[GJ:] „Jetzt möchte ich das Spiel Schweden gegen Thailand ansehen.“

[kneteeis:] „Okay. Aber wenn das vorbei ist, müssen wir gleich los in die Oper.“

img_0120
Schweden – Thailand.

[Hamburg. Sonntagabend in der Staatsoper.]

[GJ:] „Guck‘ mal! Das sieht aus, als ob da schon Tänzer auf der Bühne sind – das ist aber nur die Spiegelung vom Zuschauerraum!“

img_0121
Spiegelung.

[Später. GJ:] „Das hat mir gut gefallen. Außer der Szene mit den Krähen.“

[kneteeis:] „Echt? Die Szene hat mir besonders gut gefallen. Aber viele andere auch.“

[GJ:] „Ich fand ‚Freedom“ sehr gut. Und die lange Fabrikszene kurz vor Schluss, wo das Kind so lange richtig getanzt hat und nicht nur rumgegangen ist.“

[kneteeis:] „Die fand ich auch beide gut.“

[GJ:] „Und ich fand auch gut, dass sich der Junge, der das Kind getanzt hat, mit verbeugen durfte!“

d645120b-1e58-495b-9e30-ba9e80dc5170
Vorhang.

* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin. An diesem Wochenende sind die Hamburger – wie eigentlich jedes Jahr um diese Zeit – für einen Kurztrip in Marburg. Der Berliner Teil wird etwas später nachgereicht. Alle Projekte, Produkte oder Veranstaltungen, die wir namentlich nennen oder verlinken, erwähnen wir, weil wir sie gut finden; wir erhalten dafür keinerlei materielle Vorteile.

… weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern gibt es jede Woche bei grossekoepfe.de.

Wir sind übrigens auch auf Instagram – natürlich als @nichtmitabsicht.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s