[Hamburg. Freitag Abend.]
[Mutter:] „Morgen Nachmittag fahren wir übrigens zu Omi und Opi.“
[Großer Junge:] „Jaaaaaa! Darf ich da dann auch übernachten?“
[Mutter:] „Hmmmm… – Das haben wir nicht verabredet. Vielleicht beim nächsten Mal wieder? Ich räume jetzt in der Küche auf.“
[Wenige Minuten später, GJ sehr laut:] „Maaaaaamiiiiii! Ich will morgen nicht zu Omi und Opi fahren!!!“
[Mutter, aus der Küche rufend:] „Wie bitte? Du wolltest doch sogar gerne dort übernachten!“
[GJ, kommt in die Küche:] „Ja, aber jetzt möchte ich lieber ein ganz freies Wochenende haben. Ich habe so viel zu spielen. Vielleicht kann ja die Nachbarin von unten auf mich aufpassen? Oder die, die gegenüber wohnt?“
[Mutter:] „Können wir das morgen in Ruhe besprechen? Jetzt ist Zimmerzeit.“
[GJ:] „Okay.“
[Berlin. Samstag früh.]
[Vater:] „Heute fahren wir ins Museumsdorf.“
[KM:] „Auja, wann geht es los?“
[Vater:] „Jetzt gleich. Wir fahren mit dem Zug.“
[GM:] „Ich möchte aber lieber mit dem Bus fahren.“
[Vater:] „Machen wir auch. Und mit der S-Bahn.“
[KM:] „Auja!“
[Drei Umstiege, anderthalb Stunden, ein Picknick im Zug, anregende Lektüre und einen Regenguss später…]
[GM:] „Da, da ist es!“
[Eltern bezahlen Eintritt. Kinder stürmen den Weg entlang und rennen auf den Dorfplatz.]
[Alle Kinder:] „Mama, Papa, wir haben sooo Hunger, dürfen wir Stockbrot?“
[Mutter:] „Hm, muss das jetzt sein?“
[Kinder:] „Jaaaa!“
[Mutter bezahlt Stockbrot sowie Pfand für Stöcke und verteilt Stöcke.]
[GM:] „Mama, das wird nicht braun!“
[KM:] „Mama, ich kann das nicht mehr halten!“
[GM:] „Guck mal, Mama, das da ist schon ganz schwarz!“
[KM:] „Meins ist fertig!“ [Isst Stockbrot]
[Mutter:] „Bringst Du den Stock zurück?“
[KM:] „Nein, ich muss noch abknabbern!“
[Hamburg. Samstag am späten Vormittag.]
[Mutter:] „Und? Was hast Du Dir überlegt? Möchtest Du mit zu Omi und Opi?“
[GJ:] „Ja, ich fahre einfach mit.“
[Später fahren beide zu den Eltern der Mutter, wo der große Junge bei herrlichster Sonne im Garten unterhalb der Terrasse sein Playmobil aufbaut, während die Erwachsenen von der Terrasse zuschauen.]
[GJ:] „Jetzt haben sie alle gefällten Bäume abtransportiert. Einige werden jetzt zu Holz und einige zu Papier verarbeitet. Was bekommen die denn für eine Portion Papier?“
[Mutter, von der Terrasse rufend:] „Vielleicht sechs Euro?“
[GJ:] „Okay. Also… – Sechs, zwölf – und was macht zwölf und sechs?“
[Mutter, von der Terrasse rufend:] „Was macht denn zwei und sechs?“
[GJ:] „Acht!“
[Mutter:] „Aha. Also, was macht dann zwölf und sechs?“
[GJ:] „Achtzehn!“
[Nachdem ingesamt 14 Baumstammteile erfasst und verrechnet worden sind, wird alles verladen und an die Bestimmungsorte transportiert.]
[Berlin. Samstag am Nachmittag.]
[GM:] „Mama, guck mal, da ist der Schmied!“
[Mutter:] „Ohja. Guck mal, der macht Nägel!“
[Anderes Kind:] „Was kostet ein Nagel?“
[Schmied:] „Also, normalerweise einen Euro. Aber ich habe eine bessere Idee – willst Du ein Hufeisen schmieden?“
[Anderes Kind:] „Jaaa!“
[Kind schmiedet. Danach sind seine drei Kumpels dran.]
[GM:] „Mama, ich will auch schmieden!“
[Mutter:] „Klar. Da musst Du nur warten, da sind jetzt die ganzen Jungs vor Dir!“
[GM:] „Das macht mir nichts aus.“
[Vier Kinder, vier Hufeisen und eine Runde Dauernieseln später ist GM dran mit Schmieden.]
[Währenddessen versuchen die Eltern, das Märchenquiz zu lösen.]
[Vater:] „Wie ist das mit der Bienenkönigin, was isst die?“
[Mutter:] „Keine Ahnung, das Märchen kenne ich nicht!“
[Vater guckt im Smartphone nach.] *)
[Vater: ]“Und was hat der noch gedrechselt, der auszog, das Fürchten zu lernen?“
[Mutter:] „Äh, keine Ahnung mehr.“
[Vater guckt im Smartphone nach.] **)
[Kinder füllen in der Zwischenzeit in Windeseile den Rest aus – Goldregen, Pechregen, Spindel, Krüglein, Brot … – und laufen, das Rätsel abzugeben. Kleiner Junge geht derweil als Hänschen im Blaubeerwald.]
[Mutter:] „Habt Ihr jetzt dafür was bekommen?“
[Kinder:] „Schneewittchenäpfel! Aber nicht vergiftet.“
[Hamburg. Samstag Abend.]
[GJ:] „Maaaaammmiiii! Wo sind die Waschbären?“
[Mutter:] „Keine Ahnung – hast Du die nicht eingepackt?“
[GJ:] „Nein! Hast Du die nicht eingepackt?“
[Mutter:] „Nein. Warte, ich rufe schnell Opi an!“
[Mutter ruft ihren Vater an.]
[Mutter:] „Kannst Du bitte die Terrassentreppe runtergehen und da unten nach drei Waschbären gucken? […] Ja, eher rechts […]. Oh, super, danke!“
[GJ:] „Hat er sie?“
[Mutter:] „Ja, zum Glück.“
*) Honig – hätte man raten können.
**) Totenschädel. Humpf.