[Hamburg*. Samstagmorgen.]
[kneteeis:] „Möchtest Du auch einen Toast zum Frühstück?“
[GJ:] „Au ja! Gerne!“
[Etwas später. GJ:] „Mami, ich bin sattmatt.“
[kneteeis:] „Wie bitte?“
[GJ:] „Ich bin sattmatt. Das ist, wenn man so satt ist, dass man sich nicht mehr bewegen kann.“
[kneteeis:] „Ach so. Klar. Und was ist jetzt mit Deinem Toast?“
[GJ:] „Den darfst Du aufessen!“
[GJ:] „Klar!“
[kneteeis:] „Warte! Nicht so schnell! Dann kann ich ein Foto machen, wie Du die Gabeln zurücklegst!“
[GJ:] „Nein! Ich möchte nicht, dass Du ein Foto mit meiner Hand machst!“
[kneteeis:] „Dann halt mit den Löffeln…“
[GJ:] „Ich lege die so schnell rein, dass meine Hand nicht mit drauf ist, okay?“
[kneteeis:] „Na warte… – Mist. Du warst wirklich zu schnell.“

[Hamburg. Samstagnachmittag.]
[folienstern an kneteeis per Whatsapp:] „Wir haben dieses Wochenende wirklich fast nichts. Könnt Ihr den Blog übernehmen?“
[kneteeis:] „Heute war nur Regen, aber morgen kriegen wir Besuch und gehen zum Kaffee weg. Nicht spektakulär, aber okay. Wie steht’s mir Euren Sturmschäden am Anbau?“
[folienstern:] „Okay, danke! Der Schaden hält sich in Grenzen – am Anbau sind drei Dachziegel kaputt.“
[kneteeis:] „Oh, das klang dann ja erst schlimmer, als es war…“
[folienstern:] „Ja, zum Glück!“

[Hamburg. Etwas später. GJ:] „Mami? Soll ich Dir Tee kochen?“
[kneteeis:] „Oh ja, sehr gerne. Bei dem verregneten Wetter ist Tee genau richtig.“
[GJ:] „Was möchtest Du denn für Tee?“
[kneteeis:] „Hast Du Zimttee?“
[GJ:] „Klar. Soll ich Dir zeigen, wie ich den mache?“
[kneteeis:] „Okay, zeig‘ mal…“
[GJ:] „Also: Erst kochst Du den Tee ganz normal auf dem Herd. Also so, wie man das früher gemacht hat, als es noch keine Wasserkocher gab. Und dann tust Du den Zimt in dieses Kännchen. Und dann tust Du einen von diesen Bonbons dazu.“
[kneteeis:] „Bonbons?“
[GJ:] „Ja! Das sind Geschmacksverstärker-Bonbons. Man kann die überall dazutun, und dann schmeckt es stärker nach dem, wonach es schmecken soll. Und es riecht auch ganz toll. Die muss man mit dem Zimt verrühren.“
[kneteeis:] „Oha – das klingt toll.“
[GJ:] „Ja, nicht wahr? Die gibt es in diesem Glas, da sind 50 Bonbons drin. Und das kostet nur 100 Euro. Das ist also eigentlich ziemlich günstig. Nur 2 Euro pro Bonbon.“
[kneteeis:] „Oh. Ach so. Ist der Tee jetzt fertig?“
[GJ:] „Jetzt muss er noch ziehen. Ich bringe ihn Dir dann. Inzwischen koche ich noch etwas für meine Puppen!“
[Hamburg. Sonntagmorgen.]
[kneteeis:] „Großer Junge? Hier liegt noch ganz viel Essen in der Küche auf dem Boden von Deinem Kochen gestern!“
[GJ:] „Oh ja! Das wollte ich noch wegräumen. Aber ich möchte erst noch einmal Tee kochen!“
[kneteeis:] „Meinetwegen, solange die Sachen vom Fußboden verschwunden sind, wenn der Besuch kommt.“
[GJ:] „Mal sehen, ob das klappt…“
[kneteeis:] „Ich hoffe sehr…“
[kneteeis:] „So, ich decke jetzt den Tisch. Willst Du für Dich und das Besucherkind einen separaten Tisch decken?“
[GJ:] „Au ja! Ich decke den Tisch im Wohnzimmer, dann stört Ihr uns nicht so beim Unterhalten.“
[kneteeis:] „Okay, meinetwegen.“
[GJ:] „Gibst Du mir das ganze Kindergeschirr runter?“
[kneteeis:] „Klar. Wollt Ihr auch ein eigenes Nutella-Glas?“
[GJ:] „Klar!“
[Etwas später beim Frühstück.]
[Besucher:] „Hm, war das lecker. Nur der Obstteller ist etwas zu kurz gekommen.“
[kneteeis:] „Dafür habe ich ihn aber vorher fotografiert.“
[Besucherin:] „Dann kann er ja im Blog vorkommen! Ich möchte auf jeden Fall, dass der Obstteller im Blog vorkommt.“
[kneteeis:] „Alles klar, wird erledigt.“

[Hamburg. Sonntagnachmittag.]
[kneteeis:] „So, wir müssen los – um 15:30 sollen wir bei den Freunden sein, die die Straße runter wohnen.“
[GJ:] „Ich habe Angst!“
[kneteeis:] „Du meinst, Du bist ein bisschen schüchtern, weil Du die Kinder nicht so gut kennst?“
[GJ:] „Ja, und dann ist es mir auch noch peinlich, dass ich Angst habe.“
[kneteeis:] „Oh je – es ist Dir auch noch peinlich, dass Du Angst hast?“
[GJ:] „Hmhm.“
[Kurz darauf bei den Freunden. Mutter:] „Oh je – wir hatten total vergessen, dass Ihr vorbeikommen wolltet – jetzt sind die Kinder gar nicht da! Die haben bei einem Freund übernachtet und sind noch zum Minigolf gefahren!“
[kneteeis:] „Und ich dachte noch, ob ich Euch noch einmal erinnern müsste, dass wir kommen. Aber dann dachte ich, dass das auch doof ist…“
[Mutter:] „Macht nichts. Ich mache Kaffee, und ich habe auch noch eine Schokopizza, die wir warm machen können.“
[Etwas später beim Kaffeetrinken. GJ:] „Mir ist langweilig!“
[Vater:] „Wollen wir Kicker spielen? Solange die Kinder nicht da sind, ist der Kicker ja frei!“
[Die beiden verschwinden und kommen nach einer kompletten Partie inklusive Elfmeterschießen zurück. Vater:] „Puh. Der große Junge hat mich zwei Mal besiegt. Ich habe viel zu spät gemerkt, dass er Linkshänder ist – da hatte er einen Vorteil in der Abwehr.“
[kneteeis:] „Jetzt müssen wir aber los – unsere Klavierlehrerin kommt nachher noch.“
[GJ:] „Sonst müssen wir ihr sagen, dass sie hierher kommen soll! Ihr habt ja auch ein Klavier!“
[Wieder zuhause. kneteeis:] „Mist.“
[GJ:] „Was denn?“
[kneteeis:] „Jetzt habe ich total vergessen, auf dem Weg und bei den Freunden Fotos zu machen, nicht einmal von Eurem Kickerspiel. Dabei brauchen wir doch Fotos für den Blog!“
[GJ:] „Mist.“
[kneteeis:] „Ich mache noch eins vom Balkon, da sieht man wenigstens, in welche Richtung wir gegangen sind.“
[GJ:] „Aber uns sieht man da nicht mehr. Wir sind ja schon wieder oben.“
[kneteeis:] „Meinetwegen.“
[GJ:] „Mama? Ich stelle Dir jetzt zwei Rechenaufgaben. Und wenn Du die richtig rechnest, dann darf ich so viele Filme ansehen, wie die Zahl, die rauskommt. Was ist 1 + 1?“
[kneteeis:] „Äh – 2?“
[GJ:] „Sehr gut. Und was ist 2 x 2?“
[kneteeis:] „4?“
[GJ:] „Sehr gut! Also darf ich jetzt vier Filme angucken!“
[kneteeis:] „Aber nur, wenn ich ein Foto machen darf, wie Du den Film anguckst.“
[folienstern:] „Magst Du die hier einfügen? Spaziergang auf dem Hahneberg mit Sturmresten und Drachen.“
* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin. Alle Projekte, Produkte oder Veranstaltungen, die wir namentlich nennen oder verlinken, erwähnen wir, weil wir sie gut finden; wir erhalten dafür keinerlei materielle Vorteile.
… und wie immer gibt es weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern heute Abend ab etwa 21 Uhr bei Susanne Mierau in ihren Blog ‚Geborgen Wachsen‘.