alles käse

[Berlin. Einige Tage vor Silvester.]

[Großes Mädchen:] „Gibt es dieses Jahr Silvester wieder das leckere mit dem Käse?“

[folienstern:] „Käsefondue? Ja, wie jedes Jahr.“

[Oma, die aus Süddeutschland zu Besuch kommen will:] „Sollen wir das Raclette mitbringen?“

[folienstern, GM:] „Nein, es gibt doch Silvester immer Käsefondue!“


[Hamburg. Silvester nachmittags. Der große Junge und sein Opi kommen von Opi, wo der große Junge ein paar Tage zu Besuch war, zurück nach Hause, wo die Mutter (kneteeis) schon alles für das abendliche Raclette-Essen vorbereitet hat.]

[GJ:] „Der Tisch ist ja ganz voll! Wie sollen wir denn jetzt Carcassonne spielen?“

[kneteeis:] „Ich dachte, wir wollten erst Raclette essen. Und dann wolltest Du uns ja auch noch etwas vorzaubern, oder? Und danach können wir den Tisch abräumen und Carcassonne spielen.“

[GJ:] „So hatten wir das aber nicht besprochen!“

[Opi:] „Na und? Deswegen können wir das doch jetzt trotzdem so machen.“

[kneteeis:] „Das Raclette braucht noch einen Moment, bis wir anfangen können.“

[GJ:] „Okay! Dann baue ich in der Zwischenzeit die Zaubersachen auf. Aber ich brauche einen Tisch!“

[kneteeis:] „Hm. Auf dem Esstisch geht nicht. Vielleicht der grüne Tisch in Deinem Zimmer?“

[GJ:] „Nein. Der ist auch voll.“

[Opi:] „Nimm‘ doch den Hocker von dem roten Sessel!“

[GJ, kneteeis:] „Oh ja! Gute Idee!“

[Der große Junge baut seine Zaubersachen auf.]

[kneteeis:] „So – wir können anfangen! Hier ist Käse, da sind saure Sachen, und da ist indisches Huhn und italienisches Lamm. Das könnt Ihr auf den heißen Stein legen. Und bei Opi stehen die Kartoffeln.“

[GJ:] „Ich möchte indisches Huhn. Und Käse natürlich.“

[GJ:] „Kann ich jetzt einen Zaubertrick zeigen?“

[Opi:] „Wollen wir jetzt nicht erst essen?“

[GJ:] „Nee – ich möchte erst einen Zaubertrick zeigen.“

[kneteeis:] „Vielleicht abwechselnd? Erst etwas essen, dann einen Trick?“

[Opi:] „Oh ja! Das ist wie im Varieté!“

[GJ:] „Ist das indische Huhn bald fertig?“

[kneteeis:] „Gleich.“

[GJ:] „Davon möchte ich auf jeden Fall. Und dann Käse. Und dann mache ich mir noch ein Förmchen mit Mozzarella und Tomate. Kann ich das Basilikum auch mit unter das Raclette tun?“

[kneteeis:] „Ich denke schon.“


[Berlin. Silvester.]

[Oma, Opa:] „Wir gehen nachher in den Gottesdienst.“

[GM:] „Wo ist der?“

[folienstern:] „Da, wo Du beim Krippenspiel mitgemacht hast.“

[GM:] „Oh gut. Ich geh mit.“

[folienstern:] „Prima, dann bereiten wir inzwischen das Käsefondue vor.“


[Hamburg. Einige Raclette-Förmchen später.]

[GJ:] „Guck mal hier! Eine leere Kiste.“

[kneteeis:] „Oh ja.“

[GJ:] „Und hier: Zwei Plättchen.“

[kneteeis:] „Ja, sehe ich.“

[Der große Junge stülpt die Kiste über die Plättchen und schüttelt sie tüchtig hin und her:] „Und jetzt: Nur noch ein Plättchen!“

[kneteeis:] „Oh – Zauberei! Wo ist das andere hin?“

[Der große Junge zieht ein Plättchen aus seiner Hosentasche:] „Guck‘ mal hier!“

[kneteeis:] „Wow!“

[GJ:] „Und jetzt: Guck‘ mal hier, das Seil!“

[kneteeis:] „Ja, das sehe ich.“

[GJ:] „Und hier die Flasche. Eine ganz normale Flasche.“

[kneteeis:] „Ja. Die sehe ich auch.“

[Der große Junge stopft das Seil in die Flasche und hält die Flasche am Seil hängend hoch:] „Guck‘ mal!“

[kneteeis:] „Oh, toll! Kommt das Seil auch wieder raus?“

[Der große Junge zieht das Seil wieder heraus.]

[kneteeis:] „Oh, wow! Zauberei!“


[Berlin. Später am Abend.]

[folienstern:] „Kommt mal, Kinder, jetzt wollen wir Blei gießen.“

[Oma, Opa:] „Das haben wir auch noch nie gemacht.“

[GM:] „Ich darf erst.“

[KM:] „Ich will auch!“

[GM schmilzt Blei und gießt es in eine Wasserschüssel.]

[GM:] „Mama, was ist das?“

[folienstern:] „Hm, weiß ich nicht. Hol mal einen Zettel, dass wir uns den Schatten angucken.“

[GM:] „Eine Diadem!“

[folienstern:] „Diadem gibt’s nicht. Aber eine Kranz. Das heißt – warte mal – „Das Glück ist Dir hold.“

[KM:] „Jetzt will ich. Und dann Berliner essen.“

[folienstern:] „Ok.“


[Hamburg. Später am Abend.]

[GJ:] „Können wir jetzt Carcassonne spielen?“

[kneteeis:] „Wollen wir nicht erst Wunderkerzen abbrennen?“

[GJ:] „Nein! Erst Carcassonne!“

[kneteeis:] „Na gut.“

[Opi:] „Ich habe das aber noch nie gespielt. Ich glaube, mir ist das zu schwierig.“

[GJ:] „Sollen wir lieber zusammen spielen?“

[kneteeis:] „Ach, ich glaube, Opi kann das.“

[Opi:] „Na gut. Ich habe Euch ja schon zwei Mal zugeguckt.“

[GJ:] „Ich möchte mit Lebkuchen-Erweiterung spielen. Und mit Fluss. Und mit den Wirtshäusern und Kathedralen.“

[kneteeis:] „Meinetwegen. Aber ohne Schule. Das wird sonst zu kompliziert.“

[GJ:] „Okay. Aber dann baue ich morgen eine große Stadt auf. Mit Schule.“


[Berlin. Etwas später.]

[folienstern:] „Wollen wir noch Wunderkerzen anzünden?“

[Opa:] „Bei meinen Eltern wurden die früher immer an den Weihnachtsbaum gehängt.“

[Oma:] „Bei meinen auch.“

[folienstern hält eine Wunderkerze aus dem Fenster und malt Muster.]

[GM, KM:] „Und jetzt wir!“

[Beide Mädchen hängen mit Wunderkerzen am Fenster:] „Uhhh, unheimlich!“

[folienstern:] „Oh je, ich hab vergessen, Fotos für den Blog zu machen! Großes Mädchen, kannst Du nochmal eine Wunderkerze anmachen, bitte?“

[GM:] „Ok. Und dann geh‘ ich ins Bett.“

[folienstern:] „Gut. Ich bleib dann noch ein bisschen auf und schreib noch was.“


[Hamburg. Etwas später.]

[kneteeis:] „So, jetzt können wir noch Wunderkerzen abbrennen und Knallerbsen werfen.“

[Opi:] „Knallerbsen? Da kriege ich Angst.“

[kneteeis:] „Die sind nicht so laut. Das geht schon.“

[GJ:] „Gut, dass wir nicht noch andere Knallsachen gekauft haben. Die sind ganz schön teuer. Opi und ich haben gestern im Laden geguckt, und für den Preis von einer Schachtel Böller bekommt man schon eine ganze Gartenschere!“

[kneteeis:] „Echt? Da nehme ich lieber die Gartenschere. Jetzt aber los mit den Wunderkerzen – ab auf den Balkon!“

[GJ:] „Ich möchte die erste!“

[kneteeis steckt Wunderkerzen für alle an.]

[Opi:] „Oh, meine ist gleich runtergebrannt. Hast Du noch eine neue?“

[kneteeis reicht Wunderkerzen nach, bis alle aufgebraucht sind:] „Und jetzt die Knallerbsen.“

[GJ:] „Ja, hier!“

[Der große Junge und kneteeis werfen auf dem Balkon Knallerbsen.]

[Opi:] „Darf ich auch mal?“

[kneteeis:] „Ja klar! Hier…“

[Opi wirft eine Knallerbse, die aber nicht explodiert:] „Oh. Das war nichts. Noch eine?“

[Opi wirft eine Knallerbse, die explodiert.]

[kneteeis:] „So – jetzt ist alles alle. Frohes Neues Jahr!“

[GJ, Opi:] „Frohes Neues Jahr!“


[Berlin. Neujahr.]

[folienstern:] „Frohes neues Jahr, großes und kleines Mädchen und kleiner Junge!“

[GM:] „Frohes neues Jahr, Mama. Darf ich einen Berliner zum Frühstück?“

[KM:] „Frohes neues Jahr, Mama. Darf ich auch einen Berliner zum Frühstück?“

[folienstern:] „Ja, klar. Ich möchte dann nachher noch von denen mit Kirsche probieren.“

[folienstern kommt etwas später ins Esszimmer. Der kleine Junge sitzt auf dem Tisch und verspeist den letzten halben Kirschberliner.]

[folienstern:] „…“


… und wie immer gibt es weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern bei Susanne Mierau in ihren Blog ‚Geborgen Wachsen‘.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s