mauer weg & maus geflogen

[Berlin*. Samstagmorgen.]

[folienstern:] „Ich hab‘ eine Idee, was wir zu 30 Jahre Mauerfall machen können! Wir fahren von hier den Mauerweg entlang bis zum Grenzübergang und dann gehen wir frühstücken.“

[Vater:] „Gute Idee. Dann können wir danach gleich einkaufen.“

[GM:] „Oh ja. Und die machen was voll Cooles an der Schule von kleinen Mädchen zum Mauerfall!“

[KM:] „Ja – wir stellen uns so auf, wer da wohnt, wo früher Osten war und wer da wohnt, wo früher Westen war. Und dann haben die aus Pappkartons so eine Mauer gebaut, und die dürfen wir aus dem Osten dann einreißen!“

[GM:] „Ich möchte wieder in die Grundschule – wir machen so was Cooles nicht!“

[folienstern:] „Das ist ja eine super Idee! Seid Ihr viele, die da wohnen, wo Osten war?“

[KM:] „So sieben oder acht. Schon viele.“

[Etwas später. folienstern:] „Und, wo war die Mauer!“

[KM, GM:] „Hier!“

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Mauerweg.

[folienstern:] „Jetzt kommen noch so zwei oder drei Sachen!“

[KM:] „Aber nicht von Sterben erzählen!“

[GM:] „An der Mauer ist auch ein Baby gestorben. Ich war mal mit Oma an der Mauer, und da waren alle Namen, und sie hat es vorgelesen. Voll doof.“

[folienstern:] „Ja, die Mauer war auch doof. Und der Gedanke von der Mauer auch.“


[Hamburg. Samstagvormittag.]

[kneteeis:] „Heute möchte ich das Sideboard im Esszimmer aufräumen, machst Du mit? Da liegen ja auch Sachen von Dir.“

[GJ:] „Okay. Was machen wir denn mit den ganzen Schoko-Weihnachtsmännern und -Osterhasen?“

[kneteeis:] „Ich habe da so eine Idee… – Aber als erstes packe ich die Lego-Geisterbahn in die leere Legokiste. Kannst Du inzwischen Deine Chinesisch-Sachen in den Chinesisch-Ordner sortieren?“

[GJ:] „Meinetwegen. Und die kleinen Lego-Teile räume ich auch noch auf – da sind ja sogar noch Harry-Potter-Sachen dabei!“


[Berlin. Samstagvormittag beim Frühstück.]

[KM:] „Ich nehm eine Waffel!“

[KJ:] „Ich auch!“

[Vater:] „Ich möchte Speck und Würstchen.“

[Nach dem Frühstück. Vater:] „Wollt Ihr schon fahren und ich gehe mit dem kleinen Jungen einkaufen?“

[folienstern:] „Wir könnten ja noch zu dm gehen.“

[GM, KM:] „Au ja!“

[Bei dm. GM:] „Oh, guck mal, ein Duttkissen!“

[KM:] „Oh, guck mal, eine Kinderbürste!“

[folienstern:] „Oh, guckt mal, ein Pulli mit Tankstelle. Der würde dem kleinen Jungen passen!“

[Etwas später. Vater:] „Ihr seid ja immer noch da! Dann fahren wir schon mal, der kleine Junge und ich!“


[Hamburg. Samstagmittag.]

[kneteeis:] „So, jetzt geht es an die Schoko-Weihnachtsmänner!“

[GJ:] „Aber erst machen wir noch ein Foto, ja?“

[kneteeis:] „Klar. Und dann kannst Du helfen, sie in kleine Stücke zu brechen, und dann schmelzen wir sie ein. Die Schokolade können wir dann für Weihnachtsgebäck mitverwenden.“

[GJ:] „Super! Selbstgemachte Kuvertüre!“

[Etwas später.]

[GJ:] „Haha, der hier ist ganz weiß!“

[kneteeis:] „Naja, der war ja auch schon 3 oder 4 Jahre alt…“

[GJ:] „Und hier sieht man, wie der angeschmolzen ist, weil er in der Sonne stand. Da ist innen die Schokolade runtergelaufen!“

[kneteeis:] „Stimmt! Wie lustig.“

[GJ:] „Ich brösele die Schokolade klein, und Du schmilzt dann alles, ja?“

[Etwas später. kneteeis:] „Guck‘ mal, die erste Portion ist schon fertig!“

[GJ:] „So eine Riesentafel Schokolade!“

[Etwas später. kneteeis:] „So, alles fertig. Jetzt wiege ich es mal ab. Wow – 1,6 Kilo Schokolade! Das gibt viele Weihnachtskekse mit Schokolade…“


[Berlin. Samstagnachmittag.]

[GM:] „Mama, spielst Du jetzt mit mir Basketball?“

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Basketball.

[Hamburg. Samstagabend.]

[GJ:] „Ich freue mich schon richtig auf Don Giovanni! Das ist so toll, dass wir noch Karten gekriegt haben!“

[kneteeis:] „Ja, klasse. Gut, dass wir gestern in der U-Bahn gesehen haben, dass das nur noch einmal in dieser Spielzeit läuft.“

[Deutlich später in der Oper. kneteeis:] „Wow, war das toll. So eine großartige Inszenierung und so tolle Sänger. Wie hat es Dir gefallen?“

[GJ:] „Super! Ich fand die Szenen toll, wo die Musiker mit auf der Bühne waren. Und außerdem passte das Thema genau zu unserem Sachkundethema in der Schule. Da machen wir ja auch gerade Sexualität.“

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Don Giovanni – oder: Sexualkunde in der Oper?

[Später auf dem Rückweg.]

[GJ:] „Oh, guck‘ mal: Da hat jemand eine Kerze für den Stolperstein vor dem Haus nebenan hingestellt! Ich rücke die mal wieder in die Mitte, damit sie nah am Stolperstein ist. Ich finde das schön. Dann kann man sich an die Menschen erinnern, die hier mal gelebt haben. Das waren ja quasi unsere Nachbarn.“

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Stolperstein mit Kerze.

[Berlin. Sonntagmorgen.]

[KM:] „Ich räume jetzt die Spülmaschine aus. Ist zwar nicht mein Job, aber trotzdem. Ah, hier ist das Zebra. Schwarz, weiß, schwarz, weiß.“

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Spülmaschinenzebra.

[KM:] „Papa, Du hast einen Job. Du sollst Mama einen Tee machen und dann runterbringen. Oh, hast Du schon. Dann bring ich den mal runter.“

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Teejob.

[KJ:] „Ich gieß mir selber ein! Banensaft – Bananensaft, meine ich. Und Kirschsaft. Guck‘ mal, ein Muster!“

[KM:] „Bei mir auch. Nicht ganz so schön.“


[Hamburg, Sonntagvormittag.]

[GJ:] „Mami? Darf ich schon Weihnachtslieder auf dem Saxofon üben?“

[kneteeis:] „Wieso denn nicht?“

[GJ:] „Du sagst doch immer, dass Du vor Deinem Geburtstag keine Weihnachtssachen haben willst.“

[kneteeis:] „Stimmt natürlich. Aber Üben ist okay.“

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Weihnachtslieder.

[Berlin. Sonntagmittag.]

[folienstern:] „Oh, kleiner Junge, wo bist Du denn?“

[KJ:] „Hihi. Geh weg!“

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Suchbild mit KJ.

[folienstern:] „Kommt Ihr Essen?“

[GM:] „Was gibt’s?“

[folienstern:] „Ofenkartoffeln und Kürbishumus“

[GM:] „Och Mensch, ich dachte, es gäbe richtige, ordentliche Ofenkartoffeln. So dicke, in die man Käse tun kann. Naja, aber diese sind auch ganz okay.“

[KM:] „Mir schmeckt der Humus.“

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Keine richtigen Ofenkartoffeln.

[Hamburg. Sonntagnachmittag.]

[kneteeis:] „Tschüß, großer Junge! Bis morgen abend – ich fahre jetzt zum Flughafen!“

[GJ:] „Tschüß, bis morgen! Wir gehen jetzt auf den Spielplatz!“

[Später am Flughafen. kneteeis:] „Ach, der Mausflieger – wie nett!“

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Mausflieger.

* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin. Alle Projekte, Produkte oder Veranstaltungen, die wir namentlich nennen oder verlinken, erwähnen wir, weil wir sie gut finden; wir erhalten dafür keinerlei materielle Vorteile.

… weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern gibt es jede Woche bei grossekoepfe.de.

Wir sind übrigens auch auf Instagram – natürlich als @nichtmitabsicht.

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