[Berlin*. Samstag morgen.]
[folienstern:] „Ach Mensch, was ist denn da passiert?“
[KM:] „Mir ist der blaue Glitzer verschüttet. Und das Röhrchen ist kaputt. Aber nicht mit Absicht!“

[Berlin. Samstagvormittag. In einer Sekundarschule in Berlin beim Tag der offenen Tür. Im Biologieraum:]
[GM:] „Oh, guck‘ mal, da ist ein Modell von Zwillingsbabies. Und da eins von einem Menschen. Darf man die auseinandernehmen?“
[folienstern:] „Keine Ahnung. Frag doch mal die Lehrerin da!“
[GM:] „Entschuldigung, darf man die Modelle da auseinandernehmen?“
[Lehrerin:] „Ja, klar!“
[GM, Freundin:] „Cool!“
[GM:] „Guck‘ mal, hier kommt die Leber hin.“
[Freundin:] „Und dahinter das Herz. Guck mal, den Kopf kann man ausklappen!“

[Berlin. Samstagmittag.]
[Vater:] „Was hat denn das kleine Mädchen?“
[folienstern:] „Wieso? Das war gegangen und wollte sich Süßigkeiten kaufen.“
[Vater:] „Na ja, jedenfalls kommt sie da und weint.“
[KM:] „Das Geld geht nicht mehr raus!“
[folienstern, Vater:] „Wie, das Geld geht nicht mehr raus? Wo raus?“
[KM:] „Aus dem Hals!“
[folienstern:] „Du hast jetzt nicht die zwei Euro runtergeschluckt, oder?“
[KM:] „Doch. Und jetzt gehen sie nicht mehr raus. Schnell, ich muss spucken!“
[KM spuckt, aber das Geld bleibt stecken.]
[folienstern:] „Dann müssen wir wohl schon wieder in die Notaufnahme.“
[Berlin. Kindernotaufnahme, die erste.]
[Schwester:] „Oh je, ich melde das kleine Mädchen gleich mal zum Röntgen an. Das geht aber nur in der zentralen Notaufnahme.“
[folienstern:] „Oh je, da waren wir doch letzte Woche erst mit dem kleinen Jungen.“

[Berlin. Zentrale Notaufnahme.]
[Schwester:] „Na – Du bist doch kein Sparschwein!“
[KM:] „Nein!“
[Schwester:] „Warum hast Du denn das Geld im Mund gehabt?“
[KM:] „Weiß ich nicht mehr.“
[Röntgenärztin:] „So, jetzt liegst Du hier ganz still. Und die Mama und ich gehen ganz kurz raus. [Draußen] Sehen Sie?“
[folienstern:] „Oh…“
[Röntgenärztin:] „Dann können Sie jetzt wieder in die Kinderambulanz, die entscheiden dann, was passiert.“

[Ärztin, Kinderambulanz:] „Also, das muss raus. Aber wir haben gerade niemanden in Bereitschaft, der das machen könnte. Da müssen Sie woanders hin, wir rufen mal an.“
[Erstes KH sagt ab. Zweites KH sagt zu.]
[folienstern:] „Wie kommen wir denn da jetzt hin?“
[Ärztin:] „Da bestellen wir jetzt den Rettungswagen. Dann sind Sie auch schnell dran, das sollte jetzt schon schnell raus.“
[Schwester:] „Wow, kleines Mädchen, Du darfst Rettungswagen fahren.“
[Etwas später. Sanitäter:] „Wo willst Du sitzen, hier auf dem Stuhl oder bei Mama?“
[KM:] „Bei Mama. Der Wagen wackelt ja ganz schön doll!“

[Kindernotaufnahme, die zweite.]
[Arzt:] „Also, wir haben so viele Notoperationen, dass es gerade keine Anästhesisten mehr gibt. Da müssten Sie sehr lange warten. Wir machen das lieber jetzt als Endoskopie mit Sedierung.“
[folienstern:] „Okay.“
[Arzt:] „Jetzt müssen wir nur in die Endoskopie reinkommen. Vorhin, kleines Mädchen, als ich zu Dir gerufen worden bin, hab ich da nämlich meinen Schlüssel steckengelassen.“
[KM:] „Und dann kommt das Geld raus?“
[Arzt:] „Ja, dann kommt das Geld raus. Ein Kollege kommt noch und hilft mir.“
[KM:] „Gut.“
[Arzt, in der Endoskopie:] „Jetzt pikst es einmal. Und dann tun wir hier was rein, und dann schläfst Du.“
[KM:] „Mama, bleibst Du da?“
[folienstern:] „Solange, bis Du schläfst. Und dann warte ich draußen, und wenn Du wieder aufwachst, bin ich auch da.“
[KM:] „Gut.“

[Nach der OP. Arzt:] „So, hier ist der Übeltäter. Und ein Milchzahn. Der ist gleich mit rausgegangen. Und ein Kaugummi klebte auch am Endoskop.“
[KM wacht langsam auf.]
[folienstern:] „Guck‘ mal, hier ist das Geldstück. Und der Zahn ist auch rausgegangen.“
[KM:] „Ich hab gar nichts gemerkt. Und ich freu mich so, jetzt hab ich acht Zähne raus! Da kommt dann die Zahnfee.“
[folienstern:] „Aber bestimmt erst zu Hause.“
[KM:] „Ja, den lege ich dann zu Hause unters Kopfkissen.“
[folienstern:] „Ja, genau. Aber heute Nacht schlafen wir noch hier.“

[Sonntagvormittag.]
[Beim Frühstück auf der Kinderstation. KM:] „Ich ess‘ erstmal die Banane. Die tut nicht im Hals weh. Guck‘ mal, Mama, hier sind sieben eckige Stühle und drei runde. Und zwei sind rot und grün. Aber eigentlich waren sie auch gelb. Guck, das sieht man hier an den Ecken.“
[folienstern:] „Stimmt. Und wie viele Stühle sind das insgesamt?“
[KM:] „Na, 10 natürlich.“
[Ärztin auf der Kinderstation:] „Na, Du Sparschwein? Was macht Dein Hals?“
[KM:] „Gut! Tut fast gar nicht mehr weh.“
[Ärztin:] „Dann kannst Du jetzt auch nach Hause.“
[KM:] „Okay.“
[folienstern beim Rausgehen:] „Kleines Mädchen, darf ich denn dazu was in den Blog schreiben?“
[KM:] „Nein! Doch. Damit andere Kinder wissen, dass man Geld nicht verschlucken soll. Auch keine kleineren Münzen.“
[folienstern:] „Das finde ich gut. Dann wissen das gleich alle. Und jetzt mach ich noch ein Foto von Dir vor dem großen Bild, okay?“

[Hamburg. Sonntagabend am Dammtor-Bahnhof.]
[Opi:] „Ich schicke Euch nachher noch die Fotos vom großen Jungen und den Badeenten, dann könnt Ihr die noch in den Blog einbauen.“
[kneteeis:] „Ich weiß noch gar nicht, ob wir dieses Wochenende überhaupt Blog schreiben. Das kleine Mädchen hatte ja aus Versehen eine 2-Euro-Münze verschluckt, und folienstern musste deswegen mit ihr ins Krankenhaus. Es kann also sein, dass die Berliner gerade anderes im Kopf haben, als Blog zu schreiben.“
[GJ:] „Dabei hätten wir schon so einen tollen Titel: ‚Badeenten und Krankenhaus‘.
* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin. An diesem Wochenende war kneteeis auf einem auswärtigen Termin, während der große Junge bei seinem Opi zu Besuch war, so dass die Einträge aus Hamburg sehr knapp ausfallen. Alle Projekte, Produkte oder Veranstaltungen, die wir namentlich nennen oder verlinken, erwähnen wir, weil wir sie gut finden; wir erhalten dafür keinerlei materielle Vorteile.
… wie immer gibt es weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern bei Susanne Mierau in ihren Blog ‚Geborgen Wachsen‘.