pfannkuchen, rhabarber & räumaktion

[Berlin*. Samstag Morgen, kurz vor sechs. Beim großen Mädchen hat eine Klassenkameradin übernachtet.]

[GM:] „Mama? Maaama! Wo ist das Besucherkind?“

[folienstern:] „Wie? Im Bett doch, oder?“

[GM:] „Nein. Da hab ich es nicht gesehen.“

[folienstern:] „Häh? Dann müssen wir mal gucken.“

[GM, folienstern und Vater gucken. Im Spielzimmer ist das Besucherkind nicht, auch nicht auf einer der anderen Matratzen.]

[folienstern:] „Hm, das verstehe ich nicht.“

[besucherkind kommt die Treppe runter:] „Ich musste nur schnell ins Bad und wollte Euch nicht stören!“

[folienstern:] „Ach so! Na, ein Glück, dass Du nicht weg warst!

[folienstern sieht das im Spielzimmer aufgebaute Playmobil:] „Oh, was habt Ihr denn da gemacht?“

[GM:] „Wir haben alles Playmo aufgebaut. Das ist der große Rat der chinesischen Prinzessin. Machst Du bitte ein Foto, damit der kleine Junge das dann abräumen kann?“

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Berlin. Großer Rat der chinesischen Prinzessin.

[Hamburg. Samstag Morgen, kurz vor sieben. Während kneteeis duscht, spielt der große Junge im Bett mit dem Telefon herum]

[GJ:] „Mami? Sind wir diese Woche an der Reihe mit Blogschreiben?“

[kneteeis, aus der Dusche rufend:] „Ich denke, wir schreiben beide. Aber wenn wir etwas schreiben wollen, müssen wir das heute machen, weil Du ja ab nachmittags bei Opi bist.“

[GJ:] „Okay. Ich mache schon einmal ein Foto von der Decke. Das kannst Du dann in den Blog kopieren. Soll ich auch eins machen, wie Du unter der Dusche bist?“

[kneteeis:] „Untersteh‘ Dich!“

[GJ:] „Aber wenn man das Gesicht nicht sieht, wäre es doch okay, oder?“

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Hamburg. Zimmerdecke.

[kneteeis kommt aus der Dusche:] „Du hast hoffentlich kein Foto gemacht, oder?“

[GJ:] „Nein. Aber jetzt gucke ich, wie schnell Du Frühstück machen kannst. Ich habe den Wecker auf 11 Minuten gestellt. Mal gucken, ob Du das schaffst. Ich feuere Dich auch an.“

[kneteeis:] „Elf Minuten schaffe ich. Darf ich mich erst anziehen?“

[GJ:] „Na gut. Dann male ich noch ein Schild zum Anfeuern.“

[kneteeis zieht sich an, währen der große Junge malt und anfeuert:] „Mama! Mama! Mama!“

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Hamburg. Schild zum Anfeuern.

[Anmerkung: Das Frühstück war in 8 Minuten fertig.]

 


[Berlin. Samstag, etwas später.]

[GM:] „Mama, dürfen wir etwas kochen?“

[folienstern:] „Klar. Ihr müsst nur gucken, dass wir alles da haben, was Ihr braucht.“

[GM nach einer Weile:] „Mama, haben wir Hühnerfliet?“

[folienstern:] „Häh? Ach so, Hühnerfilet. Ne, leider nicht.“

[GM:] „Menno, das ist gemein! Ich will Salat mit Hühnerfilet machen.“

[besucherkind:] „Ich würde gerne Eierkuchen machen.“

[folienstern:] „Ich glaube, dafür haben wir alles.“

[besucherkind zählt auf:] „Milch, Mehl, Zucker, Salz, zwei Eier.“

[folienstern:] „Haben wir. Dann los. Hast Du ein Rezept?“

[besucherkind:] „Das kann ich auswendig. Ich zeig’s Euch.“

[besucherkind macht den Teig.]

[besucherkind:] „Und jetzt den Teig in die Pfanne. Und dann warten, bis der Rand oben braun ist und nichts mehr flüssig oben. Dann kann man umdrehen.“

[folienstern] „Ach, dann verstehe ich, warum meine Pfannkuchen immer so labbrig geworden sind! Ich hab nicht lange genug gewartet, bis der Rand braun war!“


[Hamburg. Samstag Mittag.]

[kneteeis:] „Ich mache jetzt Rhabarbergrütze aus dem Rhabarber, der in der Gemüsekiste war. Kannst Du mir Sago abwiegen, bitte?“

[Der große Junge wiegt Sago ab:] „Hihi – das sieht ja lustig aus!“

[kneteeis:] „Warte erstmal, bis es gekocht ist – dann wird es durchsichtig und glibschig und sieht noch lustiger aus. Man muss aber eine ganze Weile warten, bis es durchgezogen ist.“

[GJ:] „Woher weißt Du das?“

[kneteeis:] „So hat Omi immer Rhabarbergrütze gekocht. Da habe ich das gelernt.


[Samstag mittag.]

[KJ:] „Da, da, da,da.“

[folienstern:] „Kleiner Junge, was machst Du da?“

[KJ:] „Da, da, da, da!“

[folienstern:] „Oh nein!“

[Vater:] „Was denn?“

[folienstern:] „Der kleine Junge hat die Gemüsekiste erwischt. Genauer gesagt, die Tomaten…“

[Vater:] „Dann gibt’s heute Abend Tomatensalat.“


[Hamburg. Samstag Nachmittag.]

[GJ:] „Wann kommt Opi?“

[kneteeis:] „So gegen vier Uhr, hatte er gesagt.“

[GJ:] „Wir müssen noch die Geburtstagseisenbahn für ihn aufbauen. Aber was machen wir mit den Kerzen? Wir haben ja keine 76 Kerzen.“

[kneteeis:] „Hm. Wir haben aber eine 7 und eine 6. Und dann teilen wir die 76 so auf, dass wir das mit weniger Kerzen machen können.“

[GJ:] „Wie denn?“

[kneteeis:] „Da müssen wir mal überlegen. Vielleicht nehmen wir vier Kerzen?“

[GJ:] „Und wofür stehen die dann?“

[kneteeis:] „Vielleicht drei jeweils für 25? Und eine für eins?“

[GJ:] „Dann suche ich noch die 2 und die 5 aus der Kiste, damit man das leichter rechnen kann.“


[Berlin. Samstag Nachmittag.]

[folienstern:] „Großes Mädchen, Du musst bitte noch Dein Zimmer aufräumen!“

[GM:] „Weißt Du was, Mama? Ich würde gerne mein Zimmer UM-räumen!“

[folienstern:] „Oh? Wie stellst Du Dir das vor?“

[GM:] „Komm mal mit. Also: ich hätte gerne das Bett hier neben dem kleinen Fenster. Und den Schreibtisch da an der Wand.“

[folienstern:] „Und wo soll dann der Schrank hin?“

[GM:] „Hmm.“

[folienstern:] „Vielleicht hier neben den anderen Schrank?“

[GM:] „Ja! Komm, wir räumen um!“

[folienstern:] „Na gut.“

[folienstern und großes Mädchen räumen das Zimmer vom großen Mädchen um. Nach längerer Zeit ist der Schrank verschoben; Bett und Schreibtisch stehen am neuen Ort.]

[GM:] „Die Sachen räume ich morgen von der Truhe in der Schreibtisch. Jetzt will ich schlafen.“

[folienstern:] „Okay. Aber bitte auch wirklich, wir kriegen morgen Besuch, da sollte es dann schon fertig sein!“


[Berlin. Sonntag Morgen.]

[GM:] „Mama! Maaama!!“

[folienstern:] „Was denn?“

[GM:] „Weißt Du was? Ich habe den Schreibtisch schon eingeräumt. Und Papa hat mir mit der Truhe geholfen. Jetzt ist alles fertig. Komm gucken!“

[folienstern:] „Wow, das sieht ja schon gut aus! Komm, etwas aufräumen noch und saugen, und Du bist fertig!“


[Berlin. Sonntag Vormittag.]

[folienstern:] „Wir könnten gleich auf der Terrasse essen, wenn der Besuch kommt. Schaffen wir es, den Tisch aus dem Anbau aufzubauen?“

[Vater:] „Ja, klar.“

[folienstern, etwas später] „Haben wir denn genug Stühle?“

[Vater:] „Jetzt schon – ich hab mal eine Bank gebaut!“

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Berlin. Impromptu Terrassenmöbel mit Lesekind.

[folienstern, etwas später:] „Wow, das Brunch sieht ja gut aus – muss ich gleich mal fotografieren!“

[Besuch:] „Das wollte ich auch gerade machen.“

[KM:] „Ich will von den Do-nuts, die der Besuch mitgebracht hat!“

[folienstern, Besuch:] „Erst ein Brötchen!“


[Hamburg. Sonntag Vormittag. kneteeis ist mit Freunden zum Frühstück verabredet.]

[kneteeis:] „Guckt mal, hier gibt es Kaffee aus Indien! Den muss ich auf jeden Fall probieren. Und fotografieren. Wir müssen ja heute Blog schreiben, und der große Junge ist nicht da.“

[Freunde:] „Kommst Du nachher noch mit zum Paddeln?“

[kneteeis:] „Nein. Heute möchte ich den Rest des Tages gar nichts machen, wenn der große Junge schon nicht da ist.“

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Hamburg. Kaffee aus Indien.

* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin.

… und wie immer gibt es weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern heute Abend ab 21 Uhr bei Susanne Mierau in ihren Blog ‚Geborgen Wachsen‘.

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