#12von12 im mai

[Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin.]

1. [Hamburg. 7:05]

[GJ:] „Mami! Ich habe überhaupt keine Hosen mehr. Die Hosen, die ich habe, sind entweder zu klein oder in der Wäsche, oder sie haben Löcher, oder sie gefallen mir nicht! So kann ich mich nicht anziehen!“

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1. Hamburg. Hose mit Löchern.

2. [Hamburg. 7:15]

[kneteeis:] „Puh, ich habe meine Tage, und ich habe heute früh ganz furchtbare Bauchkrämpfe. Das ist dieses Mal besonders schlimm. Ich muss mich mal kurz hier hinsetzen. Kannst Du Dir alleine Frühstück machen?“

[Der große Junge läuft und bringt kneteeis ein Kissen. GJ:] „Aber die Clusters sind noch nicht offen und ich kriege die nicht auf!“

[kneteeis:] „Kannst Du eine Schere nehmen? Und kannst Du mir bitte auch noch eine Decke bringen?“

[Der große Junge läuft und bringt kneteeis eine Decke.]

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2. Hamburg. Kissen und Decke.

3. [Hamburg. 7:33]

[kneteeis:] „Wie spät ist es denn jetzt?“

[GJ:] „7:33.“

[kneteeis:] „Oh je – glaubst Du, Du kannst heute alleine zur Schule gehen? Ich komme im Moment wirklich nicht auf die Beine, die Krämpfe sind noch so heftig. Du musst Dir aber keine Sorgen machen, das wird gleich besser. Ich habe schon eine Tablette genommen, und nach einiger Zeit wird es sowieso immer besser.“

[GJ:] „Ich weiß nicht. Vielleicht. Wie lange dauert das denn, bis es Dir wieder besser geht?“

[kneteeis:] „Meistens dauert das nicht länger als eine Stunde oder so. Aber das wäre ja zu spät, um Dich noch in die Schule zu bringen.“

[GJ:] „Dann geht es Dir ja spätestens um 8:15 wieder gut. Dann kannst Du das Frühstück abräumen. Ich gehe jetzt los!“

[kneteeis:] „Danke, und viel Spaß in der Schule!“

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3. Hamburg. Frühstück (vor dem Abräumen).

4. [Berlin. 07:40]

[Das große Mädchen muss wegen der Projektwoche erst später in die Schule.]

[GM:] „Oh, ich habe ja noch ganz viel Zeit – dann spiele ich jetzt noch Gitarre. Dann hab ich’s weg.“

[folienstern:] „Das ist eine gute Idee!“

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4. Berlin. Gitarre geübt.

5. [Berlin. 7:55]

[Das große Mädchen liegt auf dem Sofa und liest „Gibt es hitzefrei in Afrika?“*]

[GM:] „Mama, was genau wird bei Beschneidung bei Mädchen geschnitten?“

[folienstern:] „Oh, steht das da nicht? Das ist verschieden, mal die Schamlippen, manchmal auch die Klitoris – aber doof ist es immer.“

[GM liest weiter. Nach einer Weile:] „Weißt Du was? Ich finde das richtig gemein – immer sind es die Mädchen, mit denen die blöden Sachen gemacht werden. Und mit den Jungs die guten.“

[folienstern:] „Mhm. In vielen Ländern auf der Erde ist das leider so. Bei uns zum Glück ja eher nicht.“

[GM:] „Also, ich finde das voll gemein. Ich finde, das dürfen die nicht machen, Beschneiden und so.“

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5. Berlin. Lektüre.

6. [Hamburg. 11:04]

[kneteeis arbeitet sich durch Notizen zu einem Blog-Post auf ihrem anderen Blog. Es klingelt an der Tür. Nachbarin:] „Ich fahre für zwei Wochen weg. Kann ich meinen Schlüssel bei Dir lassen, falls Du etwas ungewöhnliches hörst?“

[kneteeis:] „Ja, klar.“

[Nachbarin:] „Geht der große Junge jetzt eigentlich schon alleine zur Schule? Ich habe ihn heute früh gesehen.“

[kneteeis:] „Ja, heute ist er alleine gegangen.“

[Nachbarin:] „Das schafft er bestimmt. Er sah sehr ernst und erwachsen aus, als ich getroffen habe.“

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6.  Hamburg. Notizen.

7. [Berlin. 12:30]

[folienstern schreibt eine Bedankungsbrief mit Kaffeekassenzuschuss an McDonald’s in Jena, die das verlorene Schaf vom 12. April zurückgeschickt hatten.]

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7. Berlin. Schafsdank.

8. [Hamburg. 14:30]

[Putzfrau:] „In der Küche stehen Gummistiefel auf dem Tisch. Kann ich die wegräumen?“

[kneteeis:] „Oh, Verzeihung. Die habe ich vorhin zum Arbeiten gebraucht.“

[Putzfrau:] „Zum Arbeiten?“

[kneteeis:] „Ja. Ich musste die fotografieren.“

[Putzfrau:] „Fotografieren?“

[kneteeis:] „Ich räume sie schnell selbst weg.“

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8. Hamburg. Gummistiefel auf dem Küchentisch.

9. [Berlin. 14:30]

[Es klingelt. Die Etepetetekiste * ist da.]

[folienstern:] „Oh, heute ist das aber besonders schön krummes Gemüse!“

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9. Berlin. Besonders schön krummes gerettetes Gemüse.

10. [Hamburg. 16:30]

[kneteeis ist bei der Nachbarin (einer anderen als der, die morgens geklingelt hatte) zum Tee und macht schnell ein Foto vom Kuchen, während die Nachbarin in der Küche ist und den Tee aufgießt.]

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10. Hamburg. Kuchen und Teetasse.

11. [Berlin. 18:00]

[Auf dem Sommerfest an der Schule des großen Mädchens*:]

[GM:] „Guck mal, Mama! Schwedenbrot! Ich hab als einzige von meiner Lehrerin das ganze große bekommen!“

[*Anmerkung von kneteeis: Das Kleid, das das große Mädchen hier trägt, hat die Mutter von kneteeis und folienstern in den 1970er Jahren für kneteeis genäht.]

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11. Berlin. Schwedenbrot mit Kreuz & Kleidererbstück.

12. [Berlin. 19:45]

[folienstern:] „Oh, mein neuer Saugroboter ist aufgeladen. Den will ich gleich ausprobieren.“ [Macht den Saugroboter an.]

[GM:] „Ich find den doof. Ich mag den kleinen Jungen lieber.“

[folienstern:] „Häh?“

[KM:] „Ich find den cool. Guck mal, Mama, jetzt ist er unterm Bett!“

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12. Berlin. Saugroboter unter Beobachtung.

#12von12-Blog-Beiträge sind übrigens jeden Monat verlinkt bei draussennurkaennchen, für den heutigen 12. Mai 2017 auf dieser Seite.

* Sabine Christiansen und Janosch (Hrsg.).  Gibt es hitzefrei in Afrika? So leben die Kinder dieser Welt. Heyne 2006.

** Und wie immer erwähnen wir die verlinkten Sachen einfach nur, weil wir sie gut finden!

 

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