schwimmen, sand & sternenbanner

[Berlin*. Samstag vormittag.]

[folienstern:] „Großes Mädchen, denkst Du dran, dass Du noch Gitarre spielst heute?“

[Großes Mädchen:] „Mach‘ ich später. Oder nein, ich spiel‘ jetzt. Und dann habe ich den ganzen Tag Zeit zum Spielen!“

[folienstern:] „Das finde ich eine gute Idee.“

[Das große Mädchen übt Gitarre nach dem neuen Übungsplan.]

[GM:] „Jetzt habe ich alles für heute gespielt, dann kann ich’s abkreuzen. Und für gestern, da hatte ich vergessen, die Kreuze zu machen.“

[folienstern:] „Okay.“

[GM:] „Am Mittwoch hab‘ ich’s vergessen. Ich wünschte, ich könnte jetzt für Mittwoch spielen.“

[folienstern:] „Kannst Du doch. Dann schreibst Du halt hin, dass Du das am Samstag gespielt hast.“

[GM:] „Oh ja. Denn wenn ich nur Mittwoch abkreuzen würde, wäre es ja geschummelt.“

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Geübt.

[Berlin. Etwas später.]

[GM:] „Mama, was machen wir heute?“

[folienstern:] „Nichts, dachte ich. Ich wollte morgen mit Euch einen Ausflug machen.“

[GM:] „Ich würde aber gerne schwimmen gehen.“

[folienstern:] „Wir wollen doch nächste Woche gehen, wenn das Freibad aufmacht.“

[GM:] „Ich würde aber gerne jetzt schon. Und für Bronze üben.“

[folienstern:] „Hm. Dann könnten wir aber das kleine Mädchen nicht mitnehmen, wenn Du üben willst.“

[folienstern:] „Kleines Mädchen, hast Du Lust, mit mir nachher zum Kindercafé zu fahren? Wenn ich mit dem großen Mädchen vom Schwimmen komme?“

[KM:] „Ich will aber auch zum Schwimmen!“

[folienstern:] „Ja, nächste Woche gehen wir alle zusammen schwimmen. Und heute könnten wir zu zweit ins Café gehen.“

[KM:] „Na gut.“


[Berlin. Im Schwimmbad.]

[folienstern:] „Was muss man denn für das Bronzeabzeichen machen?“

[Bademeister:] „Da muss ich nachgucken. Also, hier steht 200m in sieben Minuten.“

[folienstern:] „Oh, irgendwie dachte ich, das sei mehr Zeit. Was meinst Du, großes Mädchen, schaffst Du das?“

[GM:] „Ich probier’s mal.“

[Bademeister:] „Klappt das denn mit dem Tauchen und Springen?“

[GM taucht, holt einen Ring hoch und springt vom Startblock.]

[Bademeister:] „Prima, das zählt. Dann jetzt nur noch Schwimmen.“

[GM schwimmt. Und schwimmt. Und schwimmt.]

[Bademeister, nach 2 Bahnen:] „Sie hat wohl doch mehr Zeit, sagt mein Kollege.“

[GM schwimmt. Und schwimmt. Und schwimmt. Nach acht Minuten hat sie 200m geschafft.]

[Bademeister:] „Schon fertig? Eigentlich hättest Du 15 Minuten brauchen dürfen. Ich hab das mit den Erwachsenen verwechselt. Jetzt erzähl mir noch mal was zu den Baderegeln. Wenn Du gerade gegessen hast, darfst Du dann Schwimmen gehen?“

[GM:] „Nein, da muss man ein bisschen warten.“

[Bademeister:] „Genau. Und wenn’s heiß ist, darfst Du dann sofort ins Wasser?“

[GM:] „Nee, erst muss man sich abkühlen mit Wasser, nicht sofort ins Wasser rein. Und wenn da Schiffe sind, darf man auch da auch nicht schwimmen.“

[Bademeister:] „Herzlichen Glückwunsch! Dann hast Du jetzt das Bronzeabzeichen.“


[Berlin. Etwas später, nach einem Sushi-Essen zum Bronze-Feiern:]

[GM:] „Mama, das Essen war richtig lecker. Und es ist total nett, dass Du jetzt mit mir shoppen gehst.“

[folienstern:] „Gerne. Willst Du Dir jetzt im Buchgeschäft was aussuchen?“

[GM:] „Ja! Am liebsten Gregs Tagebuch. Oder Lotta-Leben. Guck mal, Mama, hier gibt es einen ganzen Kasten Lotta-Leben. Mit fünf Bänden.“

[folienstern:] „Wow, das ist aber ganz schön teuer. Rechne mal.“

[GM:] „Acht Euro pro Buch. Aber ich habe doch noch Geld von Ostern. Und Taschengeld von Mai.“

[folienstern:] „Hm. Und dann würde Dir nur noch Geld für anderthalb von den fünf Büchern fehlen? Okay, das können wir machen.“

[GM:] „Ohhh, danke!“


[Berlin. Wieder zu Hause.]

[Vater:] „Das kleine Mädchen schläft gerade.“

[folienstern:] „Ach, dann können wir ja noch gar nicht los.“

[folienstern legt sich kurz hin. Das kleine Mädchen wacht auf.]

[folienstern:] „Komm, wollen wir los ins Café?“

[KM:] „Jaaa!“


[Im Café. Alle Kinder tragen Mütze und Jacke.]

[KM:] „Ich zieh‘ meine Jacke aus. Und meine Schuhe. Mir ist warm.“

[folienstern:] „Echt? Na dann. Was willst Du essen? Waffel und Kindercappuccino?“

[KM:] „Ja! Mama, wer sind die ganzen Kinder da?“

[folienstern:] „Ich glaube, hier feiert gerade ein Kind Geburtstag.“

[Das kleine Mädchen spielt. Und spielt. Isst etwas und spielt weiter. Folienstern liest und trinkt Kaffee.


[Berlin. Auf dem Rückweg:]

[KM:] „Mama, das stimmte, dass da jemand Geburtstag hat. Der kleine Junge, mit dem ich im Sand gespielt habe.“

[folienstern:] „Ach so?“

[KM:] „Aber weißt Du was? Das andere kleine Mädchen hat gesagt, es will nicht mehr mit ihm Geburtstag feiern. Weil er immer mit Sand schmeißt.“

[folienstern:] „Oh, das ist ja doof.“

[KM:] „Ja, und dann hat das kleine Mädchen auch mit Sand geschmissen. Aber das ist ja auch nicht gut.“

[folienstern:] „Ne, das ist ja doof. Wenn einer was Schlechtes macht, hilft es ja nicht, wenn man das auch macht.“

[KM:] „Nee, wenn man das dann auch macht, dann wird es ja noch schlechter. Und das ist noch doofer. Mama, ich möchte Dir was sagen.“

[folienstern:] „Ja?“

[KM:] „Wer zuerst den Berg runtergeradelt ist, hat gewonnen!“

„Wer zuerst den Berg runterradelt…“

[Hamburg. Sonntag Mittag.]

[kneteeis:] „Großer Junge? Wir müssen gleich los zu Hagenbeck, damit wir rechtzeitig zur Geburtstagsfeier da sind.“

[GJ:] „Echt? Ich habe keine Lust. Ich möchte lieber mit meiner Eisenbahn spielen.“

[kneteeis:] „Du kannst ja noch ein bisschen mit Deiner Eisenbahn spielen, wenn wir zurück sind.“

[GJ:] „Wann holst Du mich denn ab?“

[kneteeis:] „Spätestens um 18 Uhr. Dann macht der Zoo zu.“

[GJ:] „Kannst Du mich früher abholen, damit ich noch Zeit zum Spielen habe?“

[kneteeis:] „Vielleicht um halb sechs? Aber jetzt müssen wir los.“

[kneteeis und der große Junge gehen zur U-Bahn. Etwas später auf dem Bahnsteig.]

[GJ:] „Guck‘ mal! Ich kann dem Mann auf dem Plakat in der Nase bohren!“

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Nasebohren.

[Hamburg. Gegen halb sechs. kneteeis holt den großen Jungen von der Geburtstagsgesellschaft ab.]

[kneteeis:] „So – wollen wir jetzt schnell zum Ausgang, damit Du zuhause noch spielen kannst?“

[GJ:] „Können wir noch auf den Gazellenberg steigen? Und bei den Meerschweinchen gucken?“

[kneteeis:] „Okay? Ich dachte, Du wolltest schnell nach Hause!“

[GJ:] „Ja, aber ich möchte auch noch ein paar Tiere mit Dir angucken.“


[Hamburg. Kurz vor sechs Uhr, beim Verlassen von Hagenbecks Tierpark.]

[Mutter eines Klassenkameraden, Europafähnchen schwenkend:] „Wartet! Ich habe noch etwas für Euch! Ich war heute bei ‚Pulse of Europe‘!“

[GJ:] „Oh toll! Eine Europa-Flagge!“

[GJ singt:] „Tri, tra, troppsassa, Europa ist jetzt wieder da.“

[kneteeis:] „Na, ich hoffe, Du hast recht. Heute sind ja die Wahlen in Frankreich zur Entscheidung zwischen Émmanuel Macron und Marine Le Pen.“

[GJ:] „Ich bin für Macron. Tri, tra, troppsassa, Europa ist jetzt wieder da!“

[kneteeis:] „Komm‘, jetzt gehen wir schnell nach Hause, damit Du noch spielen kannst.“

[GJ:] „Gibt es eigentlich von Playmobil Europa-Flaggen?“

[kneteeis:] „Ich glaube nicht – wieso?“

[GJ:] „Ich dachte, ich könnte mit meinen Playmobil-Figuren ‚Pulse of Europe‘ spielen! Ich könnte alle aufbauen mit Flaggen in der Hand, dann könnten die für Europa demonstrieren.“


* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin.

… und wie immer gibt es weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern heute Abend ab 21 Uhr bei Susanne Mierau in ihren Blog ‚Geborgen Wachsen‘.

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