[Hamburg*. Am Samstag.]
[kneteeis:] „So, jetzt gehen wir einkaufen. Heute ist ja auch Osterstraßenfest, vielleicht gibt es da wieder etwas auf dem Flohmarkt.“
[GJ:] „Gehen wir auch zu Budni? Dann kriege ich neue Sticker für mein Stickerheft**.“
[kneteeis:] „Klar. Wir gehen zu Budni und kaufen da Apfelmus für die Kartoffelpuffer. Dann kriegst Du Sticker.“
[Etwas später auf dem Flohmarkt. GJ:] „Heute gibt es ja nur Spiele und Klamotten und gar kein Playmobil. Aber wenn ich gleich die Sticker kriege, dann habe ich ja trotzdem etwas.“
[Bei Budnikowsky gibt es die erhofften Sticker, die später zuhause in das entsprechende Album geklebt werden.]
[GJ:] „Guck‘ mal: Die doppelten Sticker klebe ich hier auf ein separates Blatt, Dann sehe ich genau, welche ich doppelt habe.“
[Hamburg. Sonntag früh.]
[kneteeis:] „Möchtest Du Dein Stickerheft auch mit ins Flugzeug nehmen? Dann kannst Du mir unterwegs daraus vorlesen.“
[GJ:] „Oh ja! Gute Idee!“
[kneteeis:] „Und dann such‘ bitte noch raus, welche Kuscheltiere Du mitnehmen möchtest.“
[Der große Junge verschwindet in seinem Zimmer und kommt mit einem Arm voller Kuscheltiere zurück:] „Hier – das sind zehn Kuscheltiere. Die möchte ich alle mitnehmen.“
[kneteeis:] „Die alle?! Dann musst Du aber einen separaten Rucksack mitnehmen oder eine eigene Tasche.“
[GJ:] „Na gut. Dann nehme ich meinen roten Rucksack mit. Und die wichtigsten tue ich unten hin, dann ist es nicht so schlimm, falls nicht alle reinpassen.“
[Etwas später im Flugzeug. GJ:] „Über welches Tier möchtest Du etwas hören?“
[kneteeis:] „Über die Alsterschwäne.“
[Der große Junge liest aus dem Stickerheft vor.]
[Xanten**. Archäologischer Park. Sonntag Mittag. kneteeis:] „Guck‘ mal! Da sind die wiederaufgebauten Reste von einem römischen Tempel! Da kannst Du hochlaufen und Säulen zählen!“
[GJ:] „Erst möchte ich gucken, wo was ist.“
[kneteeis:] „Okay – da vorne ist ein Modell, und auf dem Plan kannst Du auch gucken.“
[GJ:] „Oh ja, da ist der Tempel! Und da ist ein Gebäude mit unbekanntem Verwendungszweck!“
[kneteeis:] „Dann gehen wir besser erst zum Tempel. Da kannst Du Säulen zählen.“
[Patenonkel des großen Jungen:] „Sei aber vorsichtig auf den Stufen. Die sind ganz steil, weil da früher ja nur die Priester hochgehen sollten.“
[kneteeis:] „So, jetzt gehen wir zum Tor. Da kann man auch hochklettern und runtergucken.“
[GJ:] „Ich gehe vor!“
[Patenonkel:] „Sei aber vorsichtig auf den Stufen, Die sind ganz steil.“
[GJ:] „Sollten da auch nur die Priester hochgehen?“
[Patenonkel:] „Nein. Hier waren keine Priester.“
[Patenonkel:] „Als nächstes gehen wir ins Museum. Das ist da drüben, wo früher das Bad war. Das haben sie in Stahl so aufgebaut, wie es aussah.“
[GJ:] „Kann man da auch baden?“
[Patenonkel:] „Klar!“
[GJ:] „Echt? Ich habe aber keine Badehose dabei.“
[Patenonkel:] „Na – dann wohl nicht. Aber wir können Dich anziehen wie einen Legionär.“
[Etwas später im Museum. Museumsangestellter:] „Die Dame zum Ankleiden kommt gleich wieder. Dann kann der Kleine sich als Legionär anziehen.“
[kneteeis:] „Dann hole ich inzwischen diesen Kinderpass, damit kannst Du im ganzen Museum Stempel sammeln.“
[Museumsangestellte:] „So – Du möchtest Dich als Legionär verkleiden? Dann los! Als erstes die Tunika…“
[kneteeis:] „Oh, toll – dreh‘ mal Deinen Kopf zur Seite, damit ich ein Foto von dem tollen Helm machen kann!“
[kneteeis:] „Jetzt kannst Du hier noch Deinen Pass abstempeln, welche Kleidung Dir am gefällt. Und am Ende können wir zusammenzählen, ob Du einen römischen, einen germanischen oder einen modernen Pass bekommst.“
[GJ:] „Ich finde die Tunika am besten.“
[kneteeis:] „Okay. Dann stempeln wir das ab. Und nachher beim Essen zählen wir aus, welchen Pass Du bekommst.“
[An einer späteren Station. kneteeis:] „So – magst Du am liebsten Schmusetiere, Nutztiere oder elektronische Tiere?“
[GJ:] „Ich mag eigentlich gar keine Tiere.“
[kneteeis:] „Aber Du magst doch Pokémon? Das sind ja auch elektronsiche Tiere. Und Du isst doch manchmal Fleisch oder Eier? Also vielleicht Nutztiere?“
[GJ:] „Na gut. Nutztiere. Guck‘ mal, da vorne kann man an den Kisten riechen! Da riecht es nach Zimt, und da nach Rosen!“

[Etwas später beim Essen. Patenonkel:] „So. Welchen Pass bekommst Du denn jetzt?“
[GJ:] „Wir zählen ab: Mama, Du zählst für die römischen Stempel. Patenonkel. Du zählst für die heutigen. Und ich zähle für die Germanen.“
[Patenonkel:] „Also ich würde überhaupt in keiner Zeit leben wollen, in der es kein fließendes Wasser und keinen Strom gab.“
[kneteeis:] „Naja, Wasser und Abwasser hatten die Römer ja.“
[Nach der Auszählung. GJ:] „Ich wäre ein Römer gewesen!“
[kneteeis liest:] „Stimmt, hier steht’s: ‚Vor 2000 Jahren hättest Du wohl einen römischen Reisepass bekommen. […] Wir werden alle in diese Welt hineingeboren. Niemand kann sich vorher aussuchen, an welcher Stelle man herauskommt. Aber kein Mensch ist gezwungen, dort zu bleiben, wo er oder sie angekommen ist. Bewege dich!“
[Patenonkel:] „Also für mich wäre das nichts. Aber jetzt gehen wir zum Amphitheater.“
[GJ:] „Was ist ein Amphitheather?“
[Patenonkel:] „Das ist eine Arena, in der Gladiatoren gekämpft haben.“
[GJ:] „Kann ich hier noch ganz lange herumlaufen?“
[kneteeis:] „Du wolltest doch noch bei den Handwerkerständen gucken und auf den Spielplatz und zur Hüpfburg – das schaffen wir nicht alles.“
[GJ:] „Na gut – dann renne ich nur einmal hier herum.“
[kneteeis:] „Okay, aber nur eine Runde.“

* Für diejenigen, die unserem Blog nicht regelmäßig folgen: Der große Junge (GJ) lebt mit seiner Mutter (kneteeis) in Hamburg; das große Mädchen (GM) und das kleine Mädchen (KM) leben mit dem kleinen Jungen (KJ), ihrer Mutter (folienstern) und ihrem Vater in Berlin. Diese Woche kommt der Blog-Eintrag von den Hamburgern, die allerdings nicht nur in Hamburg sind, sondern bei Freunden in Düsseldorf.
** Die genannten Angebote haben wir hier verlinkt, weil sie uns als Familie gut gefallen. Wir haben für alles reguläre Preise bezahlt und erhalten auch sonst keine materiellen Vorteile durch die Hinweise.
… und wie immer gibt es weitere Wochenendblogs mit mehr und weniger Bildern heute Abend ab 21 Uhr bei Susanne Mierau in ihren Blog ‚Geborgen Wachsen‘.