sonne am see

[Berlin. Sonntag morgen, gegen 7 Uhr]

[Großes Mädchen:] „Mama, ich weiß, was ich heute mit Dir machen will!“

[Mutter:] „Hhmm?“

[GM:] „Ins Schwimmbad gehen!“

[Mutter:] „Das Schwimmbad bei uns hat aber noch gar nicht offen. Und in die Stadt zu fahren, habe ich keine Lust.“

[GM:] „Ich will aber!“

[Vater:] „Also, an den See würde ich fahren?“

[Mutter:] „Welcher See denn?“

[Vater und Mutter stehen auf und ergänzen ihr Frühstück um eine Seesuche. Einer ist mit dem Fahrrad auch für das Kleine Mädchen gut zu erreichen.]

[Mutter:] „Also, GM und KM, wir könnten jetzt nach dem Frühstück zum See fahren.“

[GM:] „Aber da haben die kein Wasserspielzeug. Ich will ins Freibad!“

[KM:] „Ich will auf den Kindersitz!“

[Mutter:] „KM, da muss doch der Kleine Junge drauf sitzen.“

[KM:] „Dann komme ich nicht mit!“

[Mutter:] „GM, das ist ja dann so ein Ausflug wie im Möwenweg*.“

[GM:] „Na gut. Wenn ich dann in meinem Korb Essen haben kann auf dem Fahrrad, wie im Möwenweg.“

[Eine halbe Stunde später sind Korb mit rudimentärem Essen, einigem Sandspielzeug, Taschen mit Handtüchern und Badesachen etc. verstaut. Das Radeln beginnt.]

[Eine gute Dreiviertelstunde später am Badesee, nach einem kleinen Run-in mit Jungs, die Böller ins Wasser schmeißen [Mutter]: „Hört mit dem S … auf!“; [Jungs:] „Ich sage nichts ohne meinen Anwalt!“]

[GM:] „Wo wollen wir hin?“

[Eltern:] „In den Schatten!“

[GM schleppt die Sachen unter einen Baum:] „Also ich wäre ja in die Sonne gegangen. Aber weil Ihr gerne im Schatten sitzen wollt, habe ich einfach den Schattenplatz hier genommen.“

[KM:] „Ich geh jetzt ins Wasser! Habt Ihr meine Schwimmflügel mitgenommen?“

[Mutter:] „Oh ne, die haben wir vergessen.“

[KM:] „Dann müsst Ihr gut auf mich aufpassen!“

[GM und KM gehen zum See, der ganz klar ist, mit schwarzem Schlamm und planschen.KJ spielt auf der Decke.]

[Kinder:] „Mama, kommst Du auch? Mit KJ?“

[Mutter:] „Okay, aber nur ein bisschen.“

[Mutter und KJ gehen zum See. KJ steckt seine Füße ins Wasser.]

[Spielendes Mädchen:] „Mein Bruder hat da immer geschrieen.“

[GM:] „Meiner nicht. Der läuft im Wasser.“

[Mutter und KJ gehen wieder raus. KM und GM planschen weiter.]

[GM:] „Hast Du ein Handtuch, Mama? Ich habe im Wasser schon richtig gefroren!“

[Mutter gibt ihr eins. GM trocknet sich ab und legt sich in die Sonne. Nach einer Weile zieht sie sich an und geht eine kleine Insel erkunden. KM kommt kurz vorbei, schwarz von Schlamm.]

[Mutter:] „KM, machst Du Dich bitte sauber und kommst Du dann auch raus? “

[KM:] „Nein. Ich geh‘ jetzt noch fünf Minuten spielen.“

[KM sitzt im flachen Wasser und macht sich systematisch mit  Schlamm dreckig.]

[GM:] „Mama, komm mit, da ist eine Insel! Da will ich das nächste Mal reinspringen ins Wasser. Wenn ich geguckt habe, dass da unten nichts Gefährliches ist.“

[Mutter guckt die Insel mit an. KM kommt aus dem Wasser.]

[KM:] „Ich will essen!“ [Isst eine große Menge Aprikosen.]

[Es wird voller auf der Wiese.]

[Vater:] „Lass uns jetzt mal gehen. Wollen wir noch Pizza essen?“

[GM:] „Der Kiosk hat aufgemacht. Ich will mir jetzt ein Eis besorgen.“

[Mutter:] „Wir wollen doch jetzt Pizza essen gehen!“

[KM:] „Ich mag keine Pizza!“

[Die Fahrräder werden beladen. Die Pizzeria ist zum Glück ganz in der Nähe vom See. Etwas später in der Pizzeria.]

[KM:] „Ich will Nudeln!“

[GM:] „Ich will Pizza mit Rucola!“

[Mutter:] „Ok. Guck mal, da gibt es eine Pizza Bambino, da kannst Du haben, was Du möchtest, nur etwas kleiner.“

[GM:] „Och nee, ich will eine große! Und was zu trinken.“

[Eltern:] „Du hast noch etwas zu trinken am Fahrrad, geh‘ mal erst und trink das aus.“

[GM:] „Das will ich aber nicht. Ich will Apfelschorle.“

[Mutter:] „Geh und trink‘ das erst.“

[GM zieht beleidigt ab. Kommt kurz danach wieder, zeigt triumphierend die leere Flasche und bestellt Apfelschorle.]

[KM:] „Meine Nudeln!“ [Steckt sich so viele Spaghetti in den Mund, dass sie sich verschluckt.]

[Vater:] „Kau‘ mal gründlicher.“

[KM steckt sich wieder ganz viele Spaghetti in den Mund,  schluckt ohne zu kauen und verschluckt sich. KJ hat Hunger und quengelt.]

[Mutter:] „Kau‘ mal gründlicher.“

[KM wiederholt den Vorgang.]

[Vater:] „Okay, dann gehen wir jetzt.“ [Geht mit KM.]

[Mutter bleibt mit GM und KJ zurück.]

[GM nach zwei Stücken der kleinen Pizza:] „Ich kann nicht mehr!“

[KJ quengelt. Mutter:] „Okay, dann zahlen wir jetzt und gehen auch.“

[Zahlt, lässt sich die restliche Pizza einpacken und räumt alles zusammen. Am Fahrrad:] „Iih, warum ist denn der Korb nass? GM, da hattest Du Deine Flasche nicht ordentlich zugemacht, deshalb war die vorhin so schnell leer!“

[GM:] „Das war aber nicht mit Absicht!“


*Kirsten Boie, „Wir Kinder vom Möwenweg“ – derzeit in Dauerschleife als CD und vom GM selber gelesen.

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